Mittwoch, 22. April 2015

Aller guten Dinge sind 16



Aller guten Dinge sind 16 – so scheint jedenfalls derzeit das Motto des farce vivendi open mic zu lauten. Denn zum nunmehr dritten Mal in Folge hatten wir exakt 16 Auftritte (exklusive der beiden EisbrecherInnen), diesmal allerdings in Form von insgesamt 17 auftretenden Personen (die Auflösung dieses Paradoxons folgt erst am Ende dieses Berichtes, also werdet ihr ihn hoffentlich zur Gänze fertig lesen ;-))

Zuerst sprach wieder mal die Münze, diesmal eine vatikanische 50-Cent-Münze, die statt auf Zahl auf Papst fiel und somit ANDI PIANKA zum ersten Eisbrecher machte. Dieser hielt (aus gegebenem Anlass) eine bürgermeisterliche Ansprache („also 22 Spritzer für mich und 66 Wochenstunden für die Lehrer, damit sie wenigstens ein Drittel meiner Arbeitsleistung erfüllen, denn bloß ein Vierterl ist bis Dienstag Mittag an Leistung viel zu wenig“).

Als Startnummer 1 wurde (nicht zum ersten Mal) THOMAS MAYER gelost. Er hat’s nicht so mit dem Frühling, deshalb las er einen bluesigen „Frühlingsbeginn ohne Sinn“ vor. Der letzte Schnee verschwindet...Nur die Kälte in manchen Herzen bleibt standhaft. Nur Herzen, die in Tunneln wohnen, wissen nicht, was es heißt, sich auch mal zu belohnen. Verletztes Ego, gebrochenes Herz, für sie ist Dezember, Jänner, Februar und nicht Ende März.

Nicht das erste Mal dabei, aber das erste Mal unter seinem eigentlichen Künstlernamen angekündigt war RAFA EL AFAR, der nebst Gitarre auch einen Verstärker mitbrachte und ein „namensloses“ (Liebes-)Lied darbot: Oh my baby, take my hand and fly with me. Baby girl, you understand me. Come and swim with me. Neben diesen und noch vielen anderen Worten enthielt das Lied auch Laute, die hier schwer schriftlich wiederzugeben sind ;-)

GEORG HARLEKIN, unser Maestro des Triptychon, begann zur Einleitung mit einem Gong und setzte danach mit Gedicht #1 (Du schöner Geist, welcher Creation heißt...wir Endlichen spüren unser Gewicht...), Gedicht #2 (Die Garben der Narben: Ich will leben, mich freuen...ausgetrocknet sind die Flüsse...ohne Abschied bist du gegangen...) sowie Gedicht #3, einer „Mischung“ (...glaubte den Schlüssel verloren, trage ihn in meiner Tasche...), fort.

FRANZISKA SCHERZ las einen Text über einen Journalisten, der sich gerade in Urlaub befindet – auf einer griechischen Insel, wo er in einem idyllischen Ort einen Ausblick auf das weite, weite Meer hat (wobei er an Stränden nicht interessiert ist) und dort an seiner Familiengeschichte schreibt: über die Omama, über den Vater (einen Rom), über die Mutter, die ihn verließ, als er 4 war, über seine Schul- und Schulschwänzzeit.

LORE MURBACHER fand es im Raum „so gemütlich finster“ und fing mit einer Beziehungsgeschichte an. Diese Liebe hat ein Ablaufdatum, deswegen schlagt zu! Himbeerrote Liebe pur...Ka Bedrängnis, ka Gefängnis. Dieser Geschichte folgten noch einige Kurztexte, u.a. über das Glas schönster Erinnerungen, das voll gemacht gehört. Oder: dreimal, zweimal, einmal – alles ist besser als keinmal. Und: besser ein scharfer Schnitt!

Danach traten WOLF MORRISON und sein Keyboard in Erscheinung. Sein erstes Lied war eines, das eigentlich keine Frau zu hören bekommen möchte: Du bist wia a Kaktus. Du bist so spröde und so unnahbar. Kaktus in der Wüste, der grad blüht. Im zweiten Lied erklärte er sich zum Kaiser von Österreich: I regier nur für euch...Wenn i g’storbn bin, habt’s a schene Leich’...alle tun nur kuschen und die Wahrheit vertuschen.

MARLIES THUSWALD brachte in ihrer Auftrittszeit viele Kurz- und Kürzesttexte unter. Erst forderte ein Buntspecht: „Sprecht bunt, für weniger eckig und mehr rund!“  Dann rankten sich Bohnenstangen um eine Sandsteinstatue, die die Tauben mit Verdautem bedeckten. Weiters kamen vor: ein Erdbeben in einer spiegelbunten Welt, eine Spielwiese (Du bist so vielfältig, wie einfältig du bist...du ohrenbetäubendes Origami!), ein Kuss, eine Kerze und Wünsche.

COSMUS, der sich nach seinem letzten Auftritt mit dem Gedankentransformator schon verloren und nicht mehr ganz gefunden gefühlt hatte, kam mit einer weiteren seiner Erfindungen auf die Bühne, nämlich dem Persönlichkeitsgenerator, den er großbuchstabig mit „Das ewige Leben ist tot“ vorstellte. Man muss ihn drehen. Sind einige Fehler dabei. Glücklicherweise, sonst wär’s ja perfekt. Und so bin ich gegangen an das Ende, wo der Anfang ist.

Und da auf jedes Ende ein neuer Anfang folgt, war es nun logisch, die erste Hälfte in ein Ende bzw. eine PAUSE überleiten zu lassen, um ca. 20 Minuten später mit der zweiten Hälfte anfangen zu können.

Der Anfang der zweiten Hälfte gehörte dann MELAMAR, der Eisbrecherin #2. Sie begann mit einem von einem Bild inspirierten Gedicht über Magma, den Schoß der Erde. Wieso ist das Wort „Vulkan“ männlich? Phallischer Aspekt? Feuer des Lebens, living moments, moments of joy. Im zweiten Text hatte das schreibende Ich Aussicht auf neue Einsichten. Nach einem Augen- und einem Clown-Text folgte noch ein „möglichst schlechter“ über den Hubschrau-Bär, der auf den Teddy-Bär traf.

Der Text von THOMAS war erst unmittelbar vor der Veranstaltung (zwischen 19 und 20 Uhr) entstanden, als er in einem benachbarten Cafe saß. Ein pferdeschwanziger Kellner, der wirkt, als wolle er nicht beschrieben werden, und zur Postmoderne gehört (sowie womöglich Anführer einer Motorradgang ist), fragt nicht nach Schinkenbrot – er hat es! Doch obwohl er noch „mit Kren?“ gefragt hat, scheint er „unseren Jahrestag“ vergessen zu haben. Komm gleich!

KITTY wollte via Schwarzes Brett an der Hauptuni ihr Italienisch durch eine Tandem-Konversation auffrischen. Daraufhin meldete sich „Mike, 23, suche Deutsch“. Sie verabredeten sich im Audimax-Buffet. Ein schüchterner Mann geht immer wieder suchend hinein und hinaus. Doch wäre es nicht zu rassistisch, ihn zu fragen, ob er Italiener sei? Und die SMS an ihn wird automatisch von „sitze hinten“ auf „sitze hingebungsvoll“ korrigiert, doch zum Glück noch rechtzeitig nicht abgeschickt.

JULIA SANTINI brachte nicht nur eine Gitarre, sondern auch noch eine beeindruckende Singstimme mit. Sie möchte sich in ihrem brennenden Feuer nach “give me your fire” überwältigen lassen: I am waiting for you to come and burn me down, overpower me and spin me around. Just passing time with you under the trees, jumping in extasy, just beeing free. Sowie: I wanna live in my own identity – don’t wanna be a slave.

Auch die Stimme von MARTIN AUER konnte (nämlich ganz ohne Mikro und ohne instrumentale Begleitung) bis in die letzte Reihe überzeugen. Er sang zuerst zwei burgenländisch-kroatische Lieder über den Fabriksalltag um das Jahr 1900 herum (Steh ich auf so frühe, denke ich an meine Mühe, in Hornstein die Fabrik...), beide erst auf kroatisch, dann auf deutsch gesungen. Denen folgte noch ein Südstaaten-Blues aus etwa derselben Zeit.

Erstmals beim fv open mic dabei war I0 (was als I null zu lesen ist). Ein erstes, älteres Gedicht handelte u.a. vom Zurückverlangen verliehener Flügel. In einem zweiten, neueren, sagte er nichts: Und? Was und? Ich habe Angst, mich herzuzeigen. Es ist erst kurz nach halb Nacht. Bei aller Freundschaft...unser Wir steht vor der Tür. Im dritten Text beschrieb er sein Profil, in dem er erfolgreich im erfolglos sein war und kunterbunt brauchte.

ANGELA benötigte zuerst zur Aufwärmung für ihre Texte ein Tänzchen auf der Bühne. Im ersten der beiden Texte ging es um zu viel, um zu sterben, zu wenig, um zu leben. Keiner steht hinter mir und ich daneben. Vor dem zweiten Text meinte sie, ein Techno-Festl hätte ihr das Hirn weggeblasen, doch es wäre danach zurückgekommen. Der Text selber: Dornenreicher Rosenstrauch, du! Man sagt mir nach, ich hätte einen grünen Daumen.

HARRY P echauffierte sich über den Informationsmangel in den Nachrichten. Wenn es heißt, ein rücksichtloser Autofahrer hätte einen dreifachen Familienvater am Weg zur Arbeit getötet, dann fragt man sich, ob es besser gewesen wäre, wenn er einen ledigen Kinderschänder überfahren hätte. Oder ob der Autofahrer selber nicht auch dreifacher Familienvater war. In seinem zweiten Text fragte er sich, wieso mehr Menschen einen Bericht über einen Gorilla im Zoo anklicken als einen über die im Mittelmeer ersoffenen Flüchtlinge.

Last, but not least kam LIORA als letzte Teilnehmerin zu ihrer fv-open-mic-Premiere. In ihren beiden ersten Texten erklärte sie (die sie aus Vorarlberg stammt) ihre Liebe zu den Wiener Innenhöfen. Da ging es um’s Küssen und Husten (nur einmal hat jemand zurückgehustet) und die offenen Fenster als Türen zur Welt (am Balkönchen spüre ich Liebe zu diesen Wesen). Zum dritten Text, einer Liebeserklärung an Norbert Neon („Tannenwipfelessenz als Parfum“), bekam sie tanzende Bühnenunterstützung von CONNY.

Tja, damit wäre auch das Rätsel um die 16 Auftritte und 17 Auftretende gelöst. Einen weiteren potenziellen Auftretenden hätte es auch noch gegeben, doch musste er aufgrund eines plötzlichen Notfalls weg, bevor er gezogen wurde (hoffentlich geht es dem Notfall mittlerweile wieder besser!)

Wir freuen uns über das zuletzt ununterbrochen große Interesse, beim fv open mic aufzutreten. Wir lassen ja auch alle auftreten, die es wollen. Insofern entspringen jeweils 16 Auftritte 3 mal in Folge wirklich einem Zufall und keiner absichtlichen Beschränkung der Auftretendenanzahl.

Und nun warten wir voller Vorfreude etwas länger als sonst auf das nächste fv open mic. Nicht, weil jenes im Mai ausfallen würde, keine Sorge! Sondern wir werden ausnahmsweise vom dritten auf den vierten Dienstag des Monats übersiedeln. Schließlich hätte der dritte Dienstag eine Terminkollision mit einer (wohl in etwa der unseren ähnlich berühmten) Veranstaltung namens Song Contest bedeutet (bzw. dessen erstem Semifinale). Und das können wir euch doch nicht antun, wo er erstmal seit 48 Jahren wieder in Wien stattfindet!
(Naja, der eigentliche Grund für die Verschiebung um eine Woche ist eigentlich ein ganz anderer, der an dieser Stelle nicht verraten wird, weil ja im Hypo-Untersuchungsausschuss auch nicht alles verraten wird, aber die Begründung mit dem Song Contest hat ja dennoch irgendwie eine gewisse Plausibilität, oder?)

Das bedeutet: wir sehen uns erst am 26. Mai wieder, welcher aber, wie gewohnt, ein Dienstag sein wird (außer, es tritt bis dahin eine Kalenderreform in Kraft – aber das steht nicht in unserer Macht...)


Donnerstag, 19. März 2015

Gedichte, Geschlechter und Genüsse



Ob Jubiläum oder nicht – das nichtjubilarische farce vivendi open mic im März kam ebenso wie das jubilarische im Februar auf die stolze Zahl von 16 Teilnehmenden (in diese Zahl sind die beiden eisbrechenden Moderierenden noch gar nicht mal miteinberechnet). Mittlerweile ist unsere Veranstaltung so berühmt, dass auf Basis unserer Termine die Bundesregierung ihre Termine für Steuerreformbeschlüsse festlegt. Sogar der Song Contest wird in großer zeitlicher Nähe zum fv open mic stattfinden. Aber halt, da wären wir schon im Mai. Nein, bleiben wir vorerst mal im März – und zwar beim Rückblick auf den 17.3.

Das Eisbrecherorakel, diesmal eine irische 2-Euro-Münze (passend zum St.Patrick’s-Day an jenem Tag) wollte nicht auf die harfige Rückseite fallen und erklärte damit ANDI PIANKA zum ersten Eisbrecher. Dieser las zuerst ein älteres Gedicht über die Geschmacksrichtung Umami (im „& Radieschen“ Nr. 3 erschienen) und daraufhin einen neuen Text über die Schnee produzierende Großkapitalistin Frau H. (erscheint im aktuellen „& Radieschen“ Nr. 33, welches am 19.4. im Cafe Anno präsentiert werden wird).

MARTIN AUER, erstmals seit langem wieder dabei, las drei Dialoge aus seiner Gschisti-und-Gschasti-Serie. Im ersten wird man aufgefordert, sofern man für die Schwerkraft ist, sich einer Massenbewegung zu ihrer Verteidigung anzuschließen („Wer nicht für sie ist, ist gegen sie!“), im zweiten um die Notwendigkeit eines Werbebudgets, wenn man in der Masse nicht untergehen will, und im dritten möchte Gschasti nicht ausschließen, Gott zu sein. Gschisti allerdings genauso wenig.

Auch der konsequente Triptychonist GEORG HARLEKIN brachte – seiner Tradition gemäß - drei Texte. Im ersten Gedicht ging es um der Schöpfung Wellen, die auf sie folgende Stille („Still ist sie jetzt, die See der Schöpfung“) und neue Wellen, die neues Leben erwachen lassen), im zweiten um minimalistische Sichtweisen („Staube nicht, erlaub es, glaub ans Licht (...) Ich scherze nicht, ich herze dich!“) und im dritten um den Frühling, der zu neuen Ufern führt („Auf, auf, ein neuer Tag!“)

CHRISTIAN SCHREIBMÜLLER pimperte sich in seinem Text als Poet mit James-Joyce-Stick bis nach Saloniki hinunter, wo die Empfangsdamen ihn (bzw. ein gewisses Organ) aufnahmen. Dann switchte er weiter im Programm und sah dort: Bankräuber („Holla, alles in Dollar!“), Nulllohnrunde, Verunreinigte Staaten von Amerika, Persilien, Gaudi-Arabien, alle vernefft und vernichtet, Mac Bauchweh. Da fehlt nur mehr Menasse: „Das Design bestimmt das Bewusstsein“.

GERHARD wollte am Samstagabend auf ein Bier gehen, weil er am Sonntag früh aufstehen musste. Doch als er Sonntag früh verkatert aufwacht und frühstücken will, sieht er SIE: „lange Beine...fuck...sitzt da und frühstückt...kann mich nicht erinnern, sie je gesehen zu haben“. nur ihr Gesicht: Bäh! So macht er sich erstmal einen Kaffee, dann aber will er sie doch loswerden. Mit einem stumpfen Brotmesser? Oder aus dem Fenster schmeißen? Denn so menschlich, wie der Text anfangs suggeriert, ist diese Langbeinige dann doch nicht...

DIESER EMIL, erstmals beim fv open mic mit dabei, las einen Text (den er als „fast ein Essay“ ankündigt), der – von einer in der Gesellschaft verbreiteten sexistischen Metapher über Schlüssel und Schlösser ausgehend – auf die Gründe für Sexismus einzugehen versucht. Stammen Sexisten etwa aus konservativen Familien, in denen Gender für eine Gitarre gehalten wird? One-Night-Stands nach „Wodka-Bull und Plem-Plem-Machern“ erklären sich für ihn jedenfalls neurobiologisch (nämlich in Bezug auf den Orgasmus).

BARBARA SABITZER kündigte ihren Text schon vorweg als „unangenehm“ an. Es war die autobiographische Schilderung eines Autounfalls („Rumps, Bumps...mir kracht’s hier“) und dessen Folgen („nicht tot, kein Blut, nur dumpf, mein Rumpf“). Die andere schreit, sie hätte gebremst. Bei herrlichem Wetter geht es dann mit dem Hubschrauber über den Wörthersee ins UKH. Arzt: Was sagen Sie? Oje, sag ich. Doch Kunsttischlerin ist ein schöner Beruf, meint der Arzt abschließend.

THOMAS brachte einen Text mit dem Titel „Ambrosius Hoffmann sucht Nutella und findet Nutte Ella“. Nachdem sich der Zielpunkt verflüchtigt hatte, bog er links obwohl er erzogen wurde, nie vom rechten Weg abzukommen) in Richtung eines anderen Supermarktes ein (ein „Museum der Lebensmittel mit kontemporärer Ausstellung“), wo ihm zu den Produkten viele Reime einfielen. Schlussendlich fand er statt Nutella die Nutte Ella. Der Heiratsantrag wurde noch im Supermarkt positiv beantwortet.

THOMAS MAYER kam mit der kleinen Anna auf die Bühne. Es kam zu einem Unfall – ein Jammer war’s! Kleines Mädel – gespaltener Schädel! Im zweiten Text fand Herr Heidenreich auf einer Internet-Pornoseite seine Medizin studierende Tochter („Kleine Prinzessin!“) und kritisierte ihren dortigen primitiven Monolog. Im dritten Text (zu dem er meinte, man solle doch besser auf Friedhöfen heiraten) sagte der Bräutigam vor dem Altar: „Nein, lieber nicht (...) es wird sich schon wer finden“.

Es folgte...
...die Pause.

Dieser wiederum folgte MELAMAR als zweite Eisbrecherin des Abends mit 12 Kurz- und Kürzestgedichten. Beginnend mit dem poetischen Irrweg der Warteschlange Kundalini der Kaufhauskultur ging es danach u.a. um das Gedicht als Komplizen, um den Morgen als leere Seite des Tages, um die Freiheit des Frühstückseies, um das flussaufwärts durchschwimmen des Gedankenstroms, um den Schreibfluss, der zum Flussrinnsal wird, oder um die Frage, wer hier schreiben auf speiben reimt.

MARLIES THUSWALD brachte „Poetisches und anderes“. Im ersten Text wollte sie Matrosin im Kanu ihrer Träume bleiben (doch: „Hier ist kein Meer“), im zweiten flogen „strahlend grau auf blau“ zwei Schwalben aus Papier, im dritten begegnete der wilde Weinstock („Was machst du da?“) einem Kulturmenschen („Ich genieße“) – worauf der Weinstock „Ich habe schon genießt, Gesundheit!“ antwortet – und im vierten schließlich fiel die Geh-Nuss vom Baum: „Oh weh, Nuss!“

MIKE HOFER meinte, als er auf seiner Gitarre zu den ersten Takten ansetzte: „Geplant hab i no nix, i spiel einfach irgendwas“. Und als ihm der Text nicht einzufallen drohte, fiel er ihm doch noch ein. Er erzählte in seinem Lied von seiner Freundin, die ihn fasziniert: „Des is a Freindin, a guater Mensch durch und durch“. Sie wäre „fast zu guat für mich“ und „guat zu mir“. Dem folgte noch ein instrumentales Outro.

FRANZISKA SCHERZ, das erste Mal dabei, wurde in ihrem Text politisch: „Sie gröhlen schon wieder, kaum sind die Todesseufzer verstummt“. Es ging um „rührseligen“ Humanismus und die Kurzsichtigkeit für das Leid in der Welt. „Erholungsbedürftige Touristen schlendern friedlich“ als Gladiatoren der Vergnügungsindustrie. Im zweiten Text ging es traditionelle Geschlechterrollen („Frau lächelt, bringt das Essen, zieht sich aus“) und im dritten um die Zeit der Arena-Besetzung.

COSMUS kam – wie schon letztes Mal – mit Requisiten auf die Bühne (die bei uns ja – im Unterschied zu Poetry Slams – durchaus erlaubt sind), nämlich den Gedanken-Transformator „Tradilos“. In an Science Slams erinnernder Art erklärte er ihn: „Es ist nicht nichts! Es ist also schon was! (...) Denken – Gedanken – Schwingung“). Ihn mit eigenen Worten besetzen, das wäre die Basis. Nach rechts drehen würde keinen Sinn machen, eher nach links (siehe auch den Namen dieses Transformators von hinten gelesen).

KITTY, erstmals dabei bzw. überhaupt auf der Bühne, erzählte von den drei für sie schönsten Worten: „Nächster Halt: Wilhelmsburg“. Ihr Text handelte vom Schrambach-Regionalexpreß in ihrer Heimat, dem Traisental, in dem es Sitzplätze mit 70er-Jahre-Stoffmuster und mysteriöse Fenster gibt, die man schwer schließen kann. Und im Ort selber: Den Stolz, dass am Muckenkogel durch Mathias Zdarsky das Schifahren erfunden wurde, sowie einen schwarzen Pfarrer à la Don Camillo und einen roten Bürgermeister à la Peppone.

RAFAEL kam mit Gitarre und zwei Songs. Im ersten war er überaus beratungsresistent. Darin ging es um Kenntnis, Vermächtnisse, Bandscheibe, Urvertrauen, Präsidentenresidenzen, Himmel oder Hölle. Und vor allem um „hinzulegen und einfach alles hinzunehmen“. „Kapisch’? Leider nichts kapiert“. Im zweiten Song coverte er einen legendären Klassiker von Nick Cave (den er seinerzeit im Duett mit Kylie Minogue sang) ins Deutsche: „Am ersten Tag hab ich sie zu ihrem Fluss gebracht (...) Sie nannten sie die wilde Rose“.

Von Gitarre zu Gitarre ging es dann mit dem „stressresistenten“ STEFAN PETER weiter. Er erzählte zunächst von einem stressigen Tag, der einen mühsamen Amtsbesuch beinhaltet hatte. Dann sang und spielte er ein Lied zum sich „in die Mitte bringen“, in dem er schwamm („raus aus der Stadt, mitten auf’s Land“) und flog („raus aus dem Tal, mitten ins Meer“). Dann ging’s ihm gut („sternenklar kam’s dir vor“).

Den Abschluss des Abends bildete RHONDA. Das erste Gedicht war ein englischsprachiger Haiku über Geschlechteridentitäten („I hate my life, but it’s not the one way, my life hates me“), das doch noch positiv mit „I am what I am“ endet. im zweiten Gedicht tranken „the girl and the boy“ „too much beer“, doch die „love for art“ brachte beide zusammen. Im dritten, deutschsprachigen Gedicht erwies sich die wa(h)re Liebe als mehr als Besitz.

Damit ging das 51. fv open mic zu Ende. Alle Teilnehmenden konnten außer einem Freigetränk sich auch gratis Literatur mit nach Hause nehmen, wofür wir uns bei den diese zur Verfügung stellenden bedanken möchten: „& Radieschen“ aus dem Hause ALSO einerseits und Bücher aus der Edition „Das fröhliche Wohnzimmer“ andererseits.

Das war’s für diesen Winter. Das nächste fv open mic findet nämlich bereits im Frühling statt – und zwar am 21. April, am 111. Tag dieses Jahres (sowie dem 2767. Geburtstag der Stadt Rom)

Dienstag, 17. Februar 2015

Das goldene Jubiläum


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 Traditionellerweise ist der Februar der farce-vivendi-open-mic-Geburtstagsmonat, diesmal war es wahlweise der erst in den Kinderschuhen steckende 8. Geburtstag (nämlich an Jahren seit dem ersten Mal), der jungerwachsene 30. (nämlich an der von melamar und Andi Pianka gemeinsam moderierten Zahl an Veranstaltungen aus dieser Reihe) oder der bereits reife 50. (nämlich an der Zahl an fv open mics bisher insgesamt). Dieses Dreifachjubiläum wollte sich kaum jemand entgehen lassen – und so gab es die seit Jahren höchste Zahl an Anmeldungen, nämlich 16 (wovon wir – gemäß unserer bewährten „alle kommen dran“-Regel – natürlich auch alle auftreten ließen). Damit aber alle (Auftretende wie Publikum) noch mit den "Tages-Öffis" heimfahren konnten, feierte nach langer Zeit die Bühnenuhr ihr Comeback. Diese dient (im Unterschied zu Poetry Slams) nicht einem Vertreiben von der Bühne nach exakt 5 Minuten, sondern einer Orientierung für die KünstlerInnen, wie weit ihre Auftrittszeit fortgeschritten ist. Und sie erfüllte ihren Zweck: Kein Beitrag dauerte länger als 7-8 Minuten, wodurch trotz Rekordzahl an Auftretenden die Veranstaltung sogar etwas früher endete als die letzten Male und somit im Anschluss noch genug Zeit für Unterhaltungen im Barbereich blieb. Doch drehen wir die Uhr um 3 Stunden zurück, zum Beginn dieses Jubiläumsabends, als...

...nach der Begrüßung des Moderationsduos eine alte 50-Groschen-Münze auf Wappen fiel und somit MELAMAR zur ersten Eisbrecherin des Abends bestimmte. Ihr ganz frischer Text drehte sich zuerst um ihr Leben (das ein Wachsen und ein aus dem Schneckenhaus Herausleben ist) mitsamt der Erkenntnis „nur in der Leere ist Platz für die Fülle“ und dann um das Leben des fv open mic (dessen Leben ein Biologe wohl verneinen würde): „Wir passen deshalb zusammen, weil wir einander ergänzen, einander nähren und niemandem seine Einzigartigkeit verwehren“.



MARK, fv-open-mic-Debütant, bekam gleich die Startnummer 1 zugelost. Elektronisch waren dabei sowohl sein texttransportierendes Mittel (ein Handy) als auch die Hauptfigur des Textes, sein im hohen Alter von 12 Jahren dahingeschiedener „Texas Instrument“ – ein Taschenrechner, der in den Schützengräben der Mathematik ein Held war und in der Schultasche einen besonderen Platz neben MP3-Player, Flachmann und Kugelschreiber hatte: „Ich werde dich vermissen“.


 Der Auftritt von MIKE HOFER war der einzige Beitrag dieses Abends, an dem ein Musikinstrument (nämlich eine Gitarre) mitbeteiligt war. Er sang vom ehrlich sein: „Bled ehrlich oder ehrlich bled?“  Doch eigentlich wollte er, wie er meinte, „ganz was Anderes singen“, und ließ sich von der mittlerweile bei 4 Minuten stehenden Uhr für seine letzte Auftrittsminute zu einem „eine Minute zu früh oder zu spät“ inspirieren. 



HARRY P war in seinem ersten Text der Zuhörer, dem aber Lotte, Erwin, Gustl und Franz, die ihm ihre Probleme schildern, langsam auf die Nerven gehen. Am Ende entpuppte sich dieser „Zuhörer“ allerdings als ein sehr tierisches Lebewesen. Im zweiten Text waren zwei Seegurken nicht willig, zwei Salzgurken zu helfen. Und im dritten versuchte der tröstende Freund eines Krebskranken, in dessen Testament als Erbe vermerkt zu werden.





CHRISTIAN SCHREIBMÜLLER, mutmaßlicher fv-open-mic-Rekordteilnehmer in den bisherigen 8 Jahren und an diesem Abend für uns auch als unermüdlicher Fotograf tätig, tauschte als folgender Auftretender für 5 Minuten seinen Fotoapparat gegen das Rampenlicht der Bühne und ging in seinem mit „Yes, sir, no, sir“ beginnenden Text auf unterschiedlich höflich formulierte Sprache ein: „Excusez-moi, Sie unnötiges Weh“ und „Die Kultur is a a Hur“.


AÑA fing mit einem Rätsel („Geht mal langsam, mal schnell...“) an, welches das aufmerksame Publikum erfreulicherweise zu lösen in der Lage war. Ihr längerer zweiter Text („Wo liegt dein Süden?“) handelte von den Unterschieden zwischen dem Leben kurz nach der Matura und jenem als Kind, so sah z.B. die Umgebung die mit 5 geäußerten Berufswünsche positiver als jetzt („brotloses Abrackern für kaum Geld“). Auch das Ausborgen von Mamas Kleidung führt zu anderen Reaktionen als früher. 

Erstmals dabei war COSMUS, der zuerst viel auspackte, um dann sein 156-seitiges Buch der Schwingung mit 62 Tagebucheinträgen zu präsentieren (sein Basiswerk, von dem sich alles Andere ableiten ließe), aus dem er kurze Ausschnitte vorlas, in denen (so wie auch im gesamten Buch) das Wort „Schwingung“ überaus omnipräsent war. In kurzen Passagen eines anderen Tagebuchs schafften immerhin auch andere Wörter (wie z.B. Fieber, Struktur und Energie) eine Präsenz. 




MARLIES THUSWALD, nach einem Auslandssemester in Serbien erst seit 3 Tagen wieder zurück, gab ihr fv-open-mic-Comeback mit einem Grenzerfahrungstext, der viel mit eben diesem Semester zu tun hatte bzw. mit dem endlos scheinenden stundenlangen Warten an der Grenze, bis man auf der anderen Seite ist: „Verehrte Grenze – du bist von gestern!“  Doch irgendwann öffnet sie sich endlich („Der Bus bringt mich endlich zu dir hin!“) und man kann die Ankunft richtig schmecken. 






Den Abschluss der ersten Hälfte bildete THOMAS MAYER, der (nach einer kurzen Einführung zum Thema Klarträume) aus seinem Traumtagebuch vorlas. Dieser Traum begann mit einem Telefonat mit einem Ex-Kollegen, der ihn, als im 22. Bezirk wohnenden, für „von außerhalb“ hielt, ging mit einem nackten Hermes Phettberg weiter, der fragte, ob er jetzt baden könne und endete mit vier Frauen, die (alle oben ohne) meinten, er könne jetzt anfangen (mit der Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung nämlich).


Nun ging es in die Pause.

Zweiter Eisbrecher war ANDI PIANKA, der 12 Kurz- und Kürzestgedichte (mitsamt einigen kurzen Kommentaren zu ihnen) in nur 3 Minuten unterbrachte. Ein vierzeiliger eseliger Kreuzreim war ebenso dabei wie Gedichtformen aus aller Welt (Haiku, Limerick, Ghasel) und Anspielungen auf Goethe, Schiller, Bach und Schubert. Zum Schluss gab es noch die Unvollendete in Form eines „Poem interruptus“.

STEFAN PETER präsentierte als Teil 3 seiner „Selbstmordtrilogie“ ein Reisebüro, das verschiedene Einwegreisen ins Nirvana anbot, die vom Kunden Sepp allesamt hinterfragt wurden (z.B. bei der katholischen Route, ob es bezüglich Scheiterhaufen nicht feuerpolizeiliche Probleme geben würde).  Am ehesten gefiel ihm noch die vierte (romantische) nach Hawaii. Kafka hingegen kenne er nicht („Hat er Reiseführer verfasst?“) 



GEORG HARLEKIN (der von den letzten 17 fv open mics nur ein(!) Mal nicht dabei war und somit Teilnahmerekordhalter der jüngeren Zeit ist) brach mit seiner Tradition, drei Gedichte zu lesen. Diesmal waren es derer nur zwei: Eines über Wut im Bauch („Spürt ihr das etwa auch?“) und den Wunsch nach Frieden („Macht Musik und lasst uns tanzen – ich hab genug vom Suchen der Abhörwanzen“) und einen Tanz der Worte, zu dem u.a. ein Siebenschläfer laut aufruft. 






JOPA präsentierte Vulgäres mit Edding und Salz: „Steck deine Nase nicht in fremde Hasen – Nas ist auch nur ein Anagramm von NSA“. Ein Onanierenspender kam ebenso vor wie L1 (ein Abschnitt seiner Wirbelsäule). „Ich übertreibe mit dem Feiern, mit dem Blödsinn, mit der Kunst“. Nach dem dreimonatigen Pökelprozess der Lebendniere in Salzkruste bildete dann eine Live-Verspeisung seines frisch gesalzenen letzten Textblatts den Höhepunkt seiner Darbietung. 




GERHARD, der auf seine letzte S-Bahn ins nördliche Weinviertel angewiesen ist, wurde deshalb – wie auch schon bei seinen beiden bisherigen Auftritten – außerhalb der gelosten Reihenfolge vorgezogen. Ein erster Text handelte vom Folgen falscher Ideale, ein zweiter vom „Opfer nur von meinem Neid“ und der dritte schließlich war ein (auf die aktuelle Lage in Griechenland bezogenes) Metaphermärchen über einen Fischer, der von der Küstenwache eine Pumpe für sein leckes Boot bekommt, die ihm aber nicht wirklich hilft. 

wALTEREGOn nahm ebenfalls auf aktuelle Ereignisse Bezug und setzte sich mit ihnen auf eine humoristische Art und Weise auseinander. Sein „bester“ Plan („Mama, geb mir einen Gürtel!“) war ein Bonbonattentat. Im Ausbildungslager hätte er Schwedenbomben zu bauen gelernt und unter Schleiern aus rosa Zuckerlpapier in den Lauf der Kalaschnikow Rumkugeln gesteckt (seine dazugehörige Performance löste dann übrigens ein kleines „Attentat“ an die am Lesetisch liegenden Literaturzeitschriften*) aus).

In der Pause spontan angemeldet und erstmals mit dabei war NEVI. Nicht als einzige an diesem Abend verwendete auch sie ihr Handy als moderne Form des Textblatts. „Erzähl mir nicht, dass es draußen regnet“ – so begann ihr Text, der um optimistische Sichtweisen der Dinge anstatt der pessimistischen ersuchte. Um das Erzählen vom Aufspalten der Tropfen und von Träumen solle es gehen anstatt um das Erzählen über Müdigkeit und die Schmerzhaftigkeit der Infusion. 





MARTIN BACHLER hat sich früher gegen das Reimen gewehrt, doch nun reimte er rappend von Dingen, die swingen – auf der Suche nach der adrenalinaufgeladenen Show. „Ich will Herkules statt Rommel“, meinte er und setzte sich kritisch mit dem Soldatendasein auseinander. „HipHop ohne Stopp, ohne Komma“ – es ginge ihm nicht um melancholerische und traurige Poesie, sondern um einen Schrei aus der Urzeit. Seine Darbietung beendete er mit einer „Ego-Explosion“. 



Last, but not least kam schließlich MICHAELA HINTERLEITNER zu ihrem Auftritt. In ihrem ersten Text war sie bekennende Stapelbauerin und „Fly woman“ („Ich darf jedem in die Suppe spucken!“), im zweiten wachten Insekten auf, im dritten liebte sie die Räder und die Mechanik – und den Abschluss bildete eine liebevolle Hommage ans fv open mic mitsamt Publikumsbeteiligung („like a dandy...farce vivendi...süß wie candy...farce vivendi“), was ein sehr würdiger und passender letzter Akt dieses Jubiläumsabends war. 

Danke ans zahlreiche Publikum, das trotz Faschingsdienstags (und somit vieler anderer Veranstaltungen) den Weg zu uns fand.

Danke an Christian Schreibmüller fürs fotografieren!


                 
Danke an Andi Pianka fürs Verfassen dieses Berichts! 









Und zur Auflösung des *) von weiter oben: Danke an die zur Verfügung gestellten Ausgaben der Literaturzeitschriften DUM sowie &Radieschen, von denen sich alle Auftretenden eine mitnehmen durften. 




Und da die die Auftritte begleitende Bühnenuhr auf überwiegend positive Resonanz stieß, wird sie voraussichtlich auch beim nächsten Mal wieder zum Einsatz kommen, welches am 17. März wieder im Spektakel stattfinden wird, wenn das farce vivendi open mic zum nunmehr 51. Mal zum mitmachen und zum zuschauen einladen wird.









Alle Fotos auf dieser Seite stammen von Christian Schreibmüller. Zum vergrößern der Bilder auf dieselbigen klicken.


Zahlreiche weitere Fotos gibt es hier zu sehen:

https://www.facebook.com/media/set/?set=a.818658368170260.1073741844.194608817241888

(Das Album ist öffentlich und daher auch für nicht-facebook-BenutzerInnen einsehbar.

Donnerstag, 22. Januar 2015

Ein Abend mit vielen aktuellen Bezügen





Beim ersten farce vivendi open mic des Jahres 2015 (welches u.a. von einer ganzen Schulklasse samt Deutschlehrer besucht wurde) nahmen einige Auftretende in ihren Texten bzw. deren Anmoderationen Bezug auf aktuelle Ereignisse der letzten Wochen. Aufgrund eben dieser Ereignisse war es dem fv-Team auch ein Anliegen, an die Opfer von Unmenschlichkeit und Barbarei zu erinnern (jene in Paris, aber genauso erwähnte melamar in ihren einleitenden Worten jene in Nigeria oder Saudi-Arabien).





Nach einem kleinen Zwischenfall unmittelbar vor Beginn, bei dem der ganze Inhalt eines Getränketabletts dem Boden entgegen herniederfiel, legte das fv open mic kurz nach 20 Uhr los.







ANDI PIANKA, Sieger (bzw. aus eigener Sicht eher Verlierer) des Münzwurforakels, las zwei ganz frische aktualitätsbezogene Gedichte – ein kurzes, in dem er (als Antwort auf den in manchen Medien vieldiskutierten „Naina-Tweet“) die geisteswisschenschaftliche Allgemeinbildung verteidigte, und ein längeres im „Je suis Charlie“-Geiste geschriebenes: Doch ist der Stift stärker als das Schwert...

Als Startnummer 1 wurde diesmal WOLF MORRISON gezogen. Er brachte zuerst sein Keyboard in Stellung und sang daraufhin zwei gesellschaftskritische Lieder. Das erste handelte von seinem unbequemen Kampf. Das zweite Lied (in dessen Anmoderation er auf eine ewiggestrige Veranstaltung, die auch heuer wieder demnächst in der Hofburg stattfinden wird, verwies) war ein Aufruf an die Menschen in dieser Stadt, endlich aufzuwachen.


GEORG HARLEKIN eröffnete seinen Auftritt mit einem interessanten Zitat. In einem ersten Gedicht schloss auch er sich „Je suis Charlie“ an („In Zeiten wie diesen ist es eine Challenge mit der inneren Balance“), im zweiten ging es um das Leben in der dahinflutschenden Zeit und ein absenderloses Telegramm, im dritten schließlich empfahl er, sich Boote (oder noch besser Raumschiffe) zu nehmen, und verwies auf die Meldestelle für Glücksmomente



THOMAS MAYER las von Schreibblockaden und dem Umgang damit („Werde wieder schreiben und maßlos übertreiben“ steht an seiner Tür). Früher, da gab er sich nach durchgeschriebener Nacht bis zum Nachmittag dem Schlaf der Gerechten hin, doch heute: Kein Sex, Drugs & Poesie. Und wenn heute textstrom oder fv open mic ist, dann heißt es: „Rasier dich!“  Dem folgten zwei kurze Gedichte über das, was Gott alles ist, und über Kekse und ihre Folgen.




CHRISTIAN SCHREIBMÜLLER nahm (ob zufällig oder beabsichtigt) in seinem ersten Text auf situationselastische Art und Weise indirekt Bezug auf den kleinen Zwischenfall vor Beginn der Veranstaltung. Es ging um höflich-gehobene Sprache, v.a. in der Gastronomie („Geruhen der Herr einen Cognac zu sich zu nehmen? – Cognac? Habt’s ka Ribisel in dieser g’spritzt’n Hütt’n?“). Der zweite Text handelte vom Ungustl: „Es gibt auch uncharmante Weaner“.

wALTEREGOn beendete die erste Hälfte mit Tagebuch-Einträgen von vor seinem Coming-out als Musiker. Da wurde er nach 25 Jahren zum Direktor der ............ (dem Autor dieser Zeilen war es unmöglich, diesen sagenhaft langen englischen Ausdruck mitzuschreiben) befördert und bezog daraufhin sein eigenes Büro mit einem Zwölfender und neuem Schreibtisch (Buche Vollholz: flexible portable desktop), wo er Frau Renate kennenlernte und Mamas Kaisersemmel mit Extrawurst aß.

Nach der...

...PAUSE...

..fungierte MELAMAR als Eisbrecherin #2. Auch ihre beiden (wenngleich bereits älteren) Texte hatte sie aufgrund der aktuellen Ereignisse ausgewählt: Der erste handelte von der von ihrem Ehemann getöteten afghanischen Autorin Nadia Anjuman („Einer war’s und viele – im Namen falscher Ehre (...) Es leben deine Lieder weiter – hast nicht umsonst gekämpft“), der zweite („God ist the mother oft the universe“) setzte sich u.a. kritisch mit der westlichen Welt und ihrem Selbstbild auseinander.

Erstmals dabei war PHILIPPA. Auf den Tag genau vor 10 Jahren ging sie mit ihrer besten Freundin in der Schul-Mittagspause chinesisch essen – und heute am Jahrestag wieder, wo sie auf Servietten Briefe an sich selbst in 10 Jahren schrieben. Philippa las beide vor. In ihrem eigenen erwähnte sie ihr „urgeiles Sushi“, dachte an Momo und die Kostbarkeit von Stunden, an Liebeskummer und fragte sich, wie die Welt in 10 Jahren aussieht („Ist Sebastian Kurz Bundeskanzler geworden?“), während ihre Freundin u.a. von Hobbies, die noch nicht existiert haben, schrieb.

STEFAN PETER brachte einen Fortsetzungstext zu seiner legendären „Selbstmordberatung Toni“ mit dem Titel „Leichenkraft“: Da es in Wien morbides Vitalitätsdenken gibt und Toni eine 80%ige Erfolgsquote hatte, werden nun neben einer ganzen Merchandising-Produktpalette geleitete Gruppen für negatives Denken (ND) gegründet, in denen (nach einer Einführung mit Friedhofsbildern, Pantomime und Affirmationswunschrunde) u.a. bekannte Kinderlieder mit morbiden Texten versehen werden.


GERHARD schloss zuerst an Thomas Mayers Gedicht über Gott an und erzählte ebenfalls, was er alles ist. Der zweite Text war ein Glaubensbekenntnis: „Ich glaube ans Geld, das Zahlungsmittel, das allmächtige, empfangen durch den heiligen Buchungssatz, geboren in der Druckerpresse...“, dem er noch einen kurzen Vortrag über diverse Sprüche auf Banknoten folgen ließ, die ihn ans DKT-Geld erinnern würden, und endete mit dem Satz: „Mit Schuld wird man nicht glücklich“.



Nicht die Bühne, sondern stattdessen die auf sie führenden Stufen (welche er als Sitz für seinen Auftritt wählte) erklomm MIKE HOFER mit seiner Gitarre. Er fragte, seine philosophischen Fragen auf dieser begleitend, was denn wichtig sei und was nicht. „Gibt’s irgendwas, was wichtig is? Oder ned?“. „Dermaßen besoffen“ folgte – mit der laut eigener Meinung „falschen“ Gitarre – dann noch ein Blues.


ANGELA machte auf die von ihr organisierte „Lange Nacht der Kunst gegen Gewalt & Missbrauch“ am 16.2. aufmerksam (bei welcher auch einige der heute Auftretenden mitmachen werden). Der erste Text befasste sich auch klar mit diesem Thema und handelte (aus der Sicht eines Kindes geschrieben) von einem jahrelang gewalttätigen Stiefvater, von dem die Mutter genauso schwärmte wie andererseits von antiautoritärer Erziehung  -> „In der Pubertät erkannte ich die Chance und floh“. Ein zweiter Text behandelte 4 Versuche, ein Liebesgedicht zu schreiben, die alle nicht klappten, da die Gedichte u.a. zu politisch oder zu chemisch waren.

Den Abend beendete HARRY P. mit zwei Dialogen. Im ersten verlangt ein Restaurantgast vom Ober eine Buchstabensuppe ohne X und K („das kratzt so im Hals“), ein Schnitzel in der Form von Italien, herzförmigen Erdäpfelsalat, eine Schaumkrone von 38 mm und Senf & Kren zum Apfelstrudel. Als der zuvor kritische Kellner erfährt, wer der Gast ist, ist er sofort bereit, das Gewünschte zu bringen. Im zweiten Dialog schafft es ein betrunkener Autofahrer den ihn kontrollierenden Polizisten von einem Strafmandat abzubringen.

So ging wieder einmal ein abwechslungsreicher Abend zu Ende.

Wir bedanken uns bei WienKultur, sowie bei der Edition Das fröhliche Wohnzimmer, die uns mit Geschenkbüchern für die Teilnehmer/innen bedachten.

Wir freuen uns nun auf das große Jubiläum am 17. Februar, wenn das farce vivendi open mic 8jähriges Jubiläum feiert UND zum 50(!) Mal stattfindet!

Freitag, 2. Januar 2015

Und weiter geht's...

Im neuen Jahr 2015 sehen wir uns erstmals am Di, 20. Jänner im Spektakel wieder!

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Eine verbesserte Wirklichkeit als Möglichkeit



Das letzte farce vivendi open mic 2014 bildete quantitativ wie qualitativ einen sehr würdigen Jahresabschluss. Mit 15 Auftretenden (sehr abwechslungsreiche 11 literarische und 4 musikalische Darbietungen) – das eisbrechende Moderationsduo nicht miteingerechnet – gab es die höchste Teilnehmendenzahl seit über zwei Jahren.

Entgegen der ursprünglichen Planung kam als Veranstaltungsort statt des Spektakel kurzfristig doch wieder einmal der Celeste-Jazzkeller an die Reihe.

[Zur Info bezüglich Location: Grundsätzlich sollte es 2015 beim Spektakel bleiben. Im Fall technischer Probleme etc. ist es aber im Notfall sehr praktisch bzw. ein großes Glück, anstatt die Veranstaltung absagen zu müssen, nur zwei Häuser weiter einen (binnen nicht einmal einer Gehminute erreichbaren) Alternativort zur Verfügung zu haben – wenngleich solche technischen Notfälle wie diesmal 2015 wesentlich unwahrscheinlicher werden dürften, da das Spektakel in ein paar Wochen nach langer Pause endlich wieder den Vollbetrieb aufnehmen wird]

Nun aber zum Geschehen dieses letzten fv open mic 2014:


Im Anfang war die geworfene Münze. Sie wies ANDI PIANKA den eisbrechenden Weg zum Mikro. Er „warb“ in seinem kritischen Text (ausgehend vom Zitat eines ehemaligen deutschen Bundespräsidenten bei einem Afrika-Besuch) für die hiesige Gastfreundschaft. Ob der Luxus im 5-Sterne-Kurort Traiskirchen, das temperamentvolle Agieren der Polizei oder der Vorteil des nicht arbeiten Müssens – unserem Gästekonglomerat soll es an nichts mangeln.

Als Startnummer 1 wurde JAZMIN DEL CAMPO gezogen. Einem „Aufwärmtext“, der sich sprachspielerisch mit der Frage „Wer bist du?“ beschäftigte, folgte ein vom „kleinen Ich-bin-Ich“ inspirierter über innere Zwiegespräche. Nein? Ja? Schreib einmal! Und (nach einem  Umdrehen der Seite): „Die Wörter haben auch einen Wortlaut“. Schließlich melden sich auch noch Gehirn, Füße, Popo zu Wort. Im letzten Text ging es dann um das Wollen des Wollens.

Zwar schon bühnenerfahren, aber erstmals beim fv open mic trat (samt Gesang und Gitarre) JULIA SANTINI auf. Ihr Song „Overpower Me“, handelte vom (wieder) alleine sein („Now I’m sitting here again alone“), Sehnsüchten und einem brennenden Feuer: Touch me, give me a fire please! Denn: I’m sick of be sick. Und deswegen: Burn me down! Und anstatt einer gewünschten Zugabe gab es ihre Ankündigung, bald zum fv open mic wiederzukommen.

Auch PAVEL feierte seine fv-open-mic-Premiere. Einem Gedicht über Umkehr und Heimkehr auf grauer See folgte eine dunkle Verführung in zarter Dunkelheit. Im dritten (einem persönlichen) Gedicht legte er seinen Kopf an ihren warmen Busen. Doch nach dem Aufwachen war die Geliebte fort und im Spiegel sah er einen 100jährigen mit Todesmaske. Und um nicht allzu depressiv zu enden, folgte noch ein viertes Gedicht über die Leichtigkeit.

Die Debütanten-Serie setzte XILI fort, der ohne Sinn, mit viel Spaß, nicht ohne Plan verplant ist. Er meinte, Frieden (und nicht Krieg) wäre in jedem, dadurch ließen sich Mauern fallen. Wichtig wäre es, positiv zu formulieren: (auch wenn es nicht am Textblatt stand) Ja! Ja! Ja! Was sonst noch vorkam: Ein Kuli im richtigen Augenblick zum Schreiben, die (wenn Bildung Freiheit ist) Ausbildung als Ausfreiheit und ein Märchen („Es war einmal ein Energiefunke“).

Nicht zum ersten Mal dabei war wALTEREGOn mit Gitarre und zwei Liedern. Das erste handelte vom Loslassen, verbildlicht durch ein Schiff, das seinen Hafen verlässt: Komm, wir fahren raus – um mit den Ungeheuern einen Joint zu rauchen. Das zweite, ein Liebeslied, widmete er dem Christkind. Es ging (Zucker drüber streuend) um den (Beweg)Grund für die Veränderung zwischen früher und jetzt: Weil der Teil, der dich erkennt, in mir noch schlief.

THOMAS MAYER (ausnahmsweise nicht als Erster gezogen) stellte sich in seinem ersten Beitrag den an seiner Tür läutenden Zeugen Jehovas als Gott vor. Warum solle er also mit ihnen über sich nachdenken, wo er doch die Welt erschuf: „Was, ihr zweifelt an mir?“ Im zweiten Text begann der Lurch zu sprechen, worauf der Autor ihn und das Spinnennetz über seinem Bett mit dem Besen wegfegte. Und Text Nr.3 erzählte vom schüchternen neuen Jahr.

Als letzter vor der Pause kam WOLF MORRISON samt Keyboard und dem berühmten Doctor Mouse auf die Bühne. Es wurde weihnachtlich: Zusammen mit seiner ersten Liebe, die ihm (als er 14 war) die Tür im Pyjama öffnete, schmückte er erst den Christbaum, dann hörten sie gemeinsam im Radio Weihnachtslieder. Auf diesen eigenen englischsprachigen Song folgte noch eine Instrumentalversion des Klassikers „Joy to the World“ und dann die Pause...


...nach der es mit dem zweiten Brechen des Eises, also mit MELAMAR weiterging. Auf einen älteren Text mit dem Titel „Wendezeit“, in dem ein von einer Kakerlake heimgesuchter DJ aufgefordert wird, doch mehr Vinyl aufzulegen, folgten viele kurze neue, von denen sie einige eigens zu Bildern des Malers Kan-Boris Kamhi schrieb – u.a. über das Muss des Berufenen, das ihn zum inneren Lachen führt, oder über die Lebendigkeit der Farbe Rot.

Vier Gedichte brachte GERHARD mit: Zeitalter des Herzens (handelte von einer zukünftigen besseren Zeit), Ode an die Traurigkeit („Ich werd dich nicht vermissen (...) Ohne sie lebt man befreiter“), Ich bin gegen (nämlich u.a. gegen nicht hilfreiche Ideale, die verraten werden, gegen Konzerne, Konkurrenz, Kostenwahn, aber für die Unterstützung) sowie Wurm im Sturm (über existenzielle Probleme des Regenwurmes im Schnabel einer Amsel). So wie er...

...war auch ALEPH das erste Mal dabei. An die Existenz knüpfte sie gleich an, nämlich die des Kreises, der sie nicht verneint. Ein sich ausdehnender trostloser Augenblick, in dem das Gewebe zerrissen bleibt, doch das Fleisch wieder warm wird, war Thema ihres zweiten Gedichts. Im dritten verfestigte sich das Gewirr („Der Griff erstreckt sich in die Weiten, die ich nicht ergreifen kann“), bis dann im letzten Text im zeitleeren Raum der Traum zerbrach.

ANGELA setzte sich in einem (von Xavier Naidoo und Curse inspirierten) Text mit der Frage auseinander, ob sie schon Kinder hätte. Das wüsste sie auch gern. Denn sie wurden ihr noch vor deren Zeugung von Wissenschaftlern geraubt und verkauft –> „Jetzt steh ich allein“. Diesem folgte ein Text über ihre Erfahrungen als 7 Tage in der Woche suchender Websingle: Aus 20 und schick wurde 40 und dick. Erkenntnis: Hier gibt’s Singles, die nicht solo sind.

Sechste fv-open-mic-Debütantin des Abends (kommt auch nicht alle Tage vor) war TIA, die überhaupt ihre „allererste Premiere“ auf der Bühne und den kürzesten Auftritt des Abends hatte. Aus ihrer 10-Punkte-Liste mit Dingen, die man im Leben tun sollte, ließ sie das Publikum (vorläufig, aber wir hoffen, sie kommt wieder) nur am ersten teilhaben – ein „I love you“, ergänzt um wichtige Dinge im Leben (z.B.: sharing is gold... make a gift... take care...).

In Glitzer fragte MICHAELA HINTERLEITNER, ob sie politisch oder romantisch werden soll – das Publikum wollte beides. Im politischen Teil ging es um Wachsamkeit: Dem nachspüren, was vorkommt. Die Augen, die trauen ihren Augen nicht.Wir haben nicht genug hingesehen auf das Kommende, das Verkommende. Nach einem würmlerischen Wiedergeburt-Text wurde sie schließlich nicht romantisch: Bitte berühr mich nicht, aber pack mich!

Ein Stammgast auf fv-open-mic-Bühnen ist (ob musikalisch, literarisch oder kabarettistisch) schon seit Jahren STEFAN PETER. Diesmal ging es – passend zur Jahreszeit – um eine  Adventfeier in einem oberösterreichisches Altersheim, zu welcher der Zivi Kekse mit (THC-haltiger) „Spezialwürz’n“ mitbringt, worauf die dort wohnenden älteren Damen (u.a. „die oide Liesl“ oder die Herta) völlig ausflippen. „Selten so einen spasserten Adventdienst erlebt“.

„Endlich“ kam auch GEORG HARLEKIN dran, mit neuen Gedichten (aber, wie üblich, deren drei an der Zahl). Eine verbesserte Wirklichkeit als Möglichkeit mit Reset und Neustart bildete den Anfang. Es folgte die Frage: Wer ist Emo? „Sie!“, war die Antwort, mit ihrem vollen Namen die auf Orgelpfeifen spielende Emotion (Emo = Energie, Motivation, OM). Auch das letzte Gedicht begann mit einer Frage: Was täten wir Männer ohne euch Frauen?

Der Abschluss und Ausklang des Abends war ein musikalischer. RAFAEL spielte ein Lied für seinen kranken Cousin: Tee. Mogst no an Tee trinken? Ganz krank liegt er da auf der Couch. Mit an bisschen an Honig? Schmelzen tut er. Magst a paar Vitamine? Das zweite, improvisierte Lied war dann eines „für die Traudl“, die Sonne in seinem Herzen, mit der er überall hin möchte, sogar ins Theater. Selbst in der legendären REM-Phase sieht er sie.


Nun war es vorbei, das letzte farce vivendi open mic des Jahres 2014. Ein Abend, der nicht nur künstlerisch sehenswert war, sondern auch gleich im praktischen Alltag Georg Harlekins Worte von der verbessserten Wirklichkeit als Möglichkeit umsetzte und eine scheinbar nicht vorhandene Barrierefreiheit für einen Besucher mit vereinten Kräften in eine vorhandene umwandeln konnte.

Ein Dank an dieser Stelle an Das Fröhliche Wohnzimmer, das uns Bücher aus seiner Edition zur Verfügung stellte, von welchen (wie schon im November) alle Auftretenden jeweils eines mit nach Hause nehmen konnten, als zweite Belohnung neben dem üblichen Freigetränk.

Eine kurze Statistik zum Jahresausklang: Bei den 10 fv open mics des Jahres 2014 sahen wir insgesamt 109 Auftritte (also im Schnitt 10,9 pro Abend) von 53 verschiedenen KünstlerInnen (bzw. inklusive des Moderationsduos lauten die diesbezüglichen Zahlen 129 und 55). 


Mit hoher Wahrscheinlichkeit sehen wir uns am 20. Jänner 2015 wieder. Da dieser Termin aber noch nicht fix bestätigt ist (sollte allerdings innerhalb der nächsten paar Tage passieren), wollen wir ihn auch noch nicht offiziell verkünden. Einfach nach Weihnachten mal wieder in unseren Blog reinschauen bzw. bekommen alle, die auf unseren Mailinglisten stehen, natürlich dann im Jänner die Info auch per Mail. Bis dahin...

...auf ein kreatives 2015!