Beim ersten farce vivendi open mic des Jahres 2015 (welches u.a. von einer ganzen Schulklasse samt Deutschlehrer besucht wurde) nahmen einige Auftretende in ihren Texten bzw. deren Anmoderationen Bezug auf aktuelle Ereignisse der letzten Wochen. Aufgrund eben dieser Ereignisse war es dem fv-Team auch ein Anliegen, an die Opfer von Unmenschlichkeit und Barbarei zu erinnern (jene in Paris, aber genauso erwähnte melamar in ihren einleitenden Worten jene in Nigeria oder Saudi-Arabien).
Nach einem kleinen Zwischenfall unmittelbar vor Beginn, bei dem der ganze Inhalt eines Getränketabletts dem Boden entgegen herniederfiel, legte das fv open mic kurz nach 20 Uhr los.
ANDI PIANKA, Sieger (bzw. aus eigener Sicht eher Verlierer) des Münzwurforakels, las zwei ganz frische aktualitätsbezogene Gedichte – ein kurzes, in dem er (als Antwort auf den in manchen Medien vieldiskutierten „Naina-Tweet“) die geisteswisschenschaftliche Allgemeinbildung verteidigte, und ein längeres im „Je suis Charlie“-Geiste geschriebenes: Doch ist der Stift stärker als das Schwert...
THOMAS MAYER las von Schreibblockaden und dem Umgang damit („Werde wieder schreiben und maßlos übertreiben“ steht an seiner Tür). Früher, da gab er sich nach durchgeschriebener Nacht bis zum Nachmittag dem Schlaf der Gerechten hin, doch heute: Kein Sex, Drugs & Poesie. Und wenn heute textstrom oder fv open mic ist, dann heißt es: „Rasier dich!“ Dem folgten zwei kurze Gedichte über das, was Gott alles ist, und über Kekse und ihre Folgen.
wALTEREGOn beendete die erste Hälfte mit
Tagebuch-Einträgen von vor seinem Coming-out als Musiker. Da wurde er nach 25
Jahren zum Direktor der ............ (dem Autor dieser Zeilen war es
unmöglich, diesen sagenhaft langen englischen Ausdruck mitzuschreiben)
befördert und bezog daraufhin sein eigenes Büro mit einem Zwölfender und neuem
Schreibtisch (Buche Vollholz: flexible portable desktop), wo er Frau Renate
kennenlernte und Mamas Kaisersemmel mit Extrawurst aß.
Nach der...
...PAUSE...
Erstmals dabei war PHILIPPA. Auf den Tag genau vor 10
Jahren ging sie mit ihrer besten Freundin in der Schul-Mittagspause chinesisch
essen – und heute am Jahrestag wieder, wo sie auf Servietten Briefe an sich
selbst in 10 Jahren schrieben. Philippa las beide vor. In ihrem eigenen
erwähnte sie ihr „urgeiles Sushi“, dachte an Momo und die Kostbarkeit von
Stunden, an Liebeskummer und fragte sich, wie die Welt in 10 Jahren aussieht
(„Ist Sebastian Kurz Bundeskanzler geworden?“), während ihre Freundin u.a. von
Hobbies, die noch nicht existiert haben, schrieb.
GERHARD schloss zuerst an Thomas Mayers Gedicht über Gott an und erzählte ebenfalls, was er alles ist. Der zweite Text war ein Glaubensbekenntnis: „Ich glaube ans Geld, das Zahlungsmittel, das allmächtige, empfangen durch den heiligen Buchungssatz, geboren in der Druckerpresse...“, dem er noch einen kurzen Vortrag über diverse Sprüche auf Banknoten folgen ließ, die ihn ans DKT-Geld erinnern würden, und endete mit dem Satz: „Mit Schuld wird man nicht glücklich“.
So ging wieder einmal ein abwechslungsreicher Abend zu Ende.
Wir bedanken uns bei WienKultur, sowie bei der Edition Das fröhliche Wohnzimmer, die uns mit Geschenkbüchern für die Teilnehmer/innen bedachten.
Wir freuen uns nun auf das große Jubiläum am 17. Februar, wenn das farce vivendi open mic 8jähriges Jubiläum feiert UND zum 50(!) Mal stattfindet!
Wir bedanken uns bei WienKultur, sowie bei der Edition Das fröhliche Wohnzimmer, die uns mit Geschenkbüchern für die Teilnehmer/innen bedachten.
Wir freuen uns nun auf das große Jubiläum am 17. Februar, wenn das farce vivendi open mic 8jähriges Jubiläum feiert UND zum 50(!) Mal stattfindet!
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