Dienstag, 17. Dezember 2013

Ein würdiger Jahresabschluß in turbulenten Zeiten



Der 17. Dezember 2013 war ein historischer Tag, an dem vom Morgen bis zum Abend das Niveau der Veranstaltungen sukzessive anstieg:
Es begann in der Früh mit der Regierungserklärung von Werner Faymann im österreichischen Nationalrat.
Es folgten zu Mittag Wiederwahl und Angelobung von Angela Merkel in Berlin.
Am späten Nachmittag demonstrieten am Wiener Minoritenplatz (von einem ca. halbstündigen Gig der großartigen Yasmo begleitet) in Eiseskälte ca. 10.000 Menschen für den Erhalt des Wissenschaftsministeriums. 
Doch der wahre geistige Höhepunkt dieses ereignisreichen Tages folgte erst am Abend, nämlich das 38. farce vivendi open mic im CELESTE.

Der schon traditionelle Münzwurf machte, da Johann Nepomuk Eduard Ambrosius Nestroy auf der Rückseite der 20-Schilling(!)-Münze nicht mit dem Kopf nach oben landen wollte, - wie üblich – ANDI PIANKA zum ersten Eisbrecher. Er beschäftigte sich aus aktuellem Anlaß mit der auf Forschung und Lehre nun folgenden Verorschung und Leere, las danach ein Uralt-Gedicht über kalte Füße, die im Unterschied zu Legebatterien Gefühle haben, sowie eine Nicht-Hommage an Ex-Ministerin und Neo-Kultursprecherin „Bloody Mary“. Den Rest des Abends beschränkte er sich auf ein (fettnäpfchenreiches) co-moderieren. Es konnte somit losgehen:

Zum zweiten Mal beim fv open mic sahen wir WALTER EGON, der mit dem Leonard-Cohen-Klassiker „Hallelujah“ einen prominenten Auftakt der sehr musikreichen ersten Hälfte des Abends bildete. An diesen schloß er einen eigenen Song mit dem Titel „Du bist der Grund“ an, in dem es um ein vielfaches „Warum?“ ging. Du bist der Grund, auf dem/den ich geh, du bist der Grund, auf dem/den ich steh. Auch andere Gründe wie der Beweggrund und der Abgrund wurden in diesem Lied besungen.

Von GEORG HARLEKIN gab es – schon traditionell – wieder ein lyrisches Triptychon zu hören. Diesmal ging es zuerst um eine schicksalshafte Liebesnacht, in der eine Eule (die Weisheit) vorbeifliegt. Duftender Jasmin war auch ihr Name, doch am Ende war alles zerronnen, verschwommen und dann verschwunden. Das zweite Gedicht handelte von einer Spurensuche im Schnee an der Weggabelung zum steinernen Schloß – Sehnsucht. Doch das Tor war verschlossen. Im letzten Text hieß es „Matt statt satt“. Die Verdammnis schreit schrill. Wo ist nur der Ausgang?

Erstmals beim fv open mic trat als – wie auch alle anderen von einer Glücksfee aus dem Publikum geloste – Startnummer 3 MIKE mit seiner Gitarre auf. In seinem englischsprachigen Lied sang er über den „sick planet“, auf dem es nur „laws and orders“ sowie „just pollution“ gibt. Es liegt an den Menschen und es ist machbar, das zu ändern, denn „there’s a reason for live in peace“. Diesem ersten Song mit Musik und Text folgte ein zweites, rein instrumentelles Stück.

Nach längerer Pause wieder mit dabei war RONALD JAVUREK, der zum Märchen von dem Myrtenfräulein von Clemens Brentano (in dem es um einen Töpfer und seine Frau geht, die sich ein Kind wünschen) eine Fortsetzung schrieb. Der Töpfer war ein gläubiger Mann, der betete, seine Frau hingegen „pragmatischer Natur“. Dann kam ein Bote aus der porzellanenen Hauptstadt, der von der baldigen Ankunft des Königs berichtete. So schön funkelten die Bäuche der Krüge dem König entgegen. Und nach einer neu entbrannten Liebe zwischen den Körpern des Töpferpaares erkannte die Frau, als sie den König sah, daß sie schwanger geworden war.

Für den Schlußpunkt der ersten Hälfte sorgte einer unserer langjährigen Stammgäste, nämlich WOLF MORRISON mit wieder einmal einer musikalisch Darbietung: Die Weihnachtslieder im Radio – ein zweisprachiger deutsch-englischer Song über den Tag vor Weihnachten. I war erst 14 und sie war mei erste große Liebe. Wir hab’n g’redt und wir hab’n gelacht. Es waren die schensten Weihnachten. Von der Vergangenheit ging es im zweiten Lied in den Konjunktiv: Waun du mei Freindin warst. Doch die ist in festen Händen...

Fest in die Hände geklatscht wurde allen Auftretenden, zwischendurch gab es die wohlverdiente Pause, die von MIKE musikalisch untermalt wurde.

Darüber, ob die EisbrecherInnen zu den regulären Teilnehmenden des Open Mics zählen, waren sich die beiden MC’s des Abends nicht einig, sehr wohl aber darüber, daß MELAMAR logischerweise die zweiten Hälfte beginnen sollte. Schaltet die Zikaden stumm – hieß der Titel ihres in einer von Fritz Widhalm herausgegebenen Anthologie erschienenen Textes. Irgendwo bellt ein Hund und nördlich verblutet der Himmel. Der Gesang der Nachtigall ertönt in Dolby Surround. Weit unten mäandert ein Fluß – das muß Europa sein, wo man Sturzhelm trägt.

JOHNNY GANGSTER kann zwar klingonisch, las aber dennoch – von MIKE auf der Gitarre begleitet – auf deutsch, nämlich aus der Vereinszeitung eines nicht existierenden Vereines. Im ersten Text baute Meister Eder ein Raumschiff, denn die ganze Welt ist nur eine Attrappe. Alles bloß Sperrholz, da muß man den Planeten wechseln, zum Saturn, wo man in die innersten Kreise Zugang findet und von dem man zur Erde eine Postkarte mit der Bitte um Geld schickt. Die Leute spenden auch, denn „für irgendwas wird die Sache gut sein“. Im zweiten Text versprach die Partei des gemäßigten Fortschritts jedem Wähler ein Taschenaquarium. Es folgten schließlich noch ein paar Kürzesttexte. So wie er....

....war auch ULRIKE AYODELE MEINECKE erstmals beim fv open mic zugegen. Sie trug auswendig einen Ausschnitt aus ihrem Buch „Auferstehung des Phönix“ vor, in dem es um eine Botschaft des Phönix an die Menschen geht. Die Passage war ein Dialog zwischen dem Phönix, der das Schöpfungsmuster falsch gelenkt sieht, und dem Menschen, der halb Mensch, halb Tier ist und um Auferstehung im Schatten seiner selbst bittet. Der Phönix fordert, erneut den Pfad zu beginnen und kreidet die Blindheit der Menschen an, während der Mensch von sich als Wahrheitssuchenden spricht, der Angst um sein Leben hat. Wo beginnt mein Sein? Ist es der selbstgeponnene Faden? Der Phönix schließt mit den Worten: Unsterblichkeit bringt nur Kinderhand.

Die(!) vorletzte Auftretende des Abends war KURT, die in einem rasanten Tempo (der Autor dieser Zeilen tat sich mit dem Mitschreiben nicht einfach, aber gut er selber ist ja auch ein Schnellleser) die Gedankenabfolge eines (Selbst-? Anm.d.Red.: Vermutung des Autors dieser Zeilen)Gesprächs vortrug: Das war eine Aufgabe. Steh auf, wo ist der Honig? Lauf nicht so schnell! Gib her, das ist meins! Was wolltest du finden? Du hast ein anderes Motiv. Kommst du? Warte, Herz, ich komm mit. Ich inzestiere, das ist ein Test. Das bist du. Das will ich nicht, das hab ich schon.

Wie auch die erste, so endete auch die zweite Hälfte mit einem unserer langjährigsten Stammgäste, nämlich STEFAN PETER, der einen Auszug aus einem längeren Kabarettprogramm brachte. Swami Durcheinanda, ein 72jähriger deutscher Zahnprothesenträger, der im Ashram zum Guru wurde, bereitet sich auf Weihnachten vor. Denn Weihnachten wird eben gefeiert. Tannenbaum ist aber out, weil nicht authentisch. Und den Esel in der Krippe spielt ein ehemaliger US-Präsident. Was fehlt, ist ein stimmiges Lied: Hinter mir die Sintflut. Somewhere over the rainbow... Ein oberbairischer Adventdialog (Autor: Gerhard Polt) zwischen einer Reporterin und einem Bauern bildete den Abschluß des Abends.

Somit verabschiedet sich das farce vivendi open mic vom Jahr 2013, wünscht eine schöne Feiertagszeit und freut sich, euch alle in neuer Frische am 21.Jänner 2014 wiederzusehen – am selben Ort, aber mit neuer Beginnzeit: Ab Jänner fangen wir bereits um 20:00 an, Einlaßzeit bleibt 19:30.








Montag, 25. November 2013

Die (zuletzt auch Teil des farce-vivendi-Programms seiende) Lesereihe, die am 3.12.2006 mit einer Lesung von Cornelia Travnicek und Magda Woitzuck im Arena-Beisl-Backstage gestartet wurde, dann 2010 ins "alte" Werk im 16.Bezirk und 2013 ins "neue" Werk in Spittelau übersiedelte, feiert am 3.12.2013 ihre Dernière und begibt sich somit in Ruhestand. Vielen herzlichen Dank an die in den 7 Jahren ca. 80 aufgetretenen KünstlerInnen (darunter mit der vorhin erwähnten Cornelia Travnicek sowie Nadine Kegele die Publikumspreis-Gewinnerinnen des Bachmann-Wettbewerbs von 2012 und 2013, mit Yasmin Hafedh die österreichische Poetry-Slam-Meisterin von 2013 u.v.a.m.)

Die 91. und letzte Lesung dieser Reihe bestreitet Michaela Hinterleitner mit ihrer multimedial-performativen Darbietung "Mit Schuss".
Am 3.12.2013 um 20:00 im "neuen" Werk (9., Stadtbahnbogen 331, nähe S/U Spittelau). So kommet alle zahlreichst!

Das farce vivendi open mic geht hingegen weiter - nächstmals am 17.Dezember im Celeste(-Jazzkeller).

Dienstag, 19. November 2013

Zugaben, Zugaben, Zugaben....



Es war der dritte Dienstag des Novembers, ergo war wieder FARCE VIVENDI OPEN MIC. Während am selben Abend so manche Fußballfans (jene von Frankreich, Portugal, Kroatien, Griechenland, Algerien und Ghana) die gelungene Qualifikation ihrer Teams für die nächstjährige Fußball-WM bejubeln durften, brandete auch im CELESTE Jubel über so manche Darbietung auf, die zum Teil auch in Zugabewünsche mündete. Doch alles schön der Reihe nach...

ANDI PIANKA half seine ein paar Stunden zuvor auf der MaHü-FuZo gefundene 5-Forint-Münze auch nicht. Sie fiel statt auf Zahl auf den Vogel. Das Münzpech blieb ihm also treu und so mußte er zum gefühlten 37. Mal in diesem Jahr beim FV open mic den Eisbrecher machen. Er tat es zuerst mit einer wenige Stunden zuvor geschriebenen lyrischen Antwort auf die von ihm Stunden zuvor gelesene Adventkranz-Beschreibung „Dabei werden so viele Kerzen aufgestellt, wie der Advent Tage hat“ (Originalzitat aus einer Gratiszeitung vom 19.11.2013). Dem ließ er eine weitere Antwort folgen, nämlich auf den Maya-Kalender den Müller-Kalender.

Auf den Eisbrecher folgte die von einer Glücksfee*) gezogene Startnummer 1, nämlich mit STEFAN PETER einer unserer bereits „alteingesessenen“ Stammgäste. Ohne ein Wort Spanisch zu können, sang und spielte er den Lambada (freilich, ohne ihn auch zu tanzen), den er einstmals von bolivianischen Straßenmusikern erlernt hatte. Als zweites Lied folgte eine Eigenkomposition, nämlich die Herrgottsliab. Wann du willst, kriagst es Herz von mir. Alles, was da wünschst.**)

*) Laut der überaus berühmten und anerkannten Linguistin melamar handelt es sich bei „Glücksfee“ um ein genusneutrales Nomen, welches keinen maskulinen Gegenpart à la „Glücksfähnrich“ benötigt.
**) Dem Autor dieser Zeilen sei die vielleicht nicht ganz korrekte Transkription dieser beiden dialektalen Sätze bitte verziehen.

Auch bereits ein Stammgast ist GEORG HARLEKIN. Seiner Texte waren (nicht das erste Mal) genau drei an der Zahl. Gedankenversunken lernt er ständig dazu und geht unter den Laternen. In dieser Obstschüssel da drüben, da liegt Vieles. Dann sinierte er ungeniert über Hoffnung und Unbekümmertheit. Jetzt und heute sind wir Leute. Du bist das Resultat eines göttlichen Gedankens – Wow, echt? Im dritten Text durften wir dann unser Gewicht spüren. Aus Sternenstaub sind wir gemacht. Da öffnet sich eine Türe, nein, ein großes Tor.

Das Tor ward somit geöffnet für den dritten Auftretenden, nämlich für den erstmalig bei einem FV open mic auftretenden WALTER EGON. Er und seine Gitarre brachten zwei Songs dar. Der erste war ein „Blues for Peace“: We are searching like eagles, we are finding like dogs and cats. Und immer wieder “Give us peace!”, denn: There’s a question and an answer. Im zweiten Lied war’s der Regen, der fiel. The rain, the rain, the rain is falling down. Aber: When you smile....Shine on bright!

Die Rolle des Omega (der ersten Hälfte) und Alpha (der zweiten Hälfte) übernahm MELAMAR. Im Omega-Teil gab es Gedichte, in denen es z.B. um die Frage ging, ob eine kopflose Münze denn Metapher oder Allegorie wäre. Es folgte eine Auseinandersetzung mit automatischen Rechtschreibkorrekturen. Als nächstes eine 02:09-Uhrzeit, die als 2 Euro und 9 Cent abgelesen wurde. Daraufhin die Frage, wieso ein Text zusammenhängend und nicht sich aufhängend sein soll. Die Wendezeit hatte das Asyl als Thema. Und bei der mißglückten Liebe hieß es schlußendlich: „Du bist der Apfel, ich bin der Wurm“.

Zwischen Omega und Alpha war natürlich eine Pause nötig, um das Alphabet wieder an seinen Anfang zu drehen (und sich getränkemäßig zu versorgen). Da die Zahl der Nachanmeldungen in der Pause unterhalb des sonstigen Schnitts lag, hatten alle Auftretenden der ersten Hälfte diesmal das Glück, auch noch ein zweites Mal auf der Bühne stehen zu können. Doch zuerst kam das Alpha...

MELAMAR brachte ein ganzes Feuerwerk an Kurzgedichten. Auf den Vorsatz und den Dialog folgte die Frage, wieso sich Polizei auf Prügelei reimt. Meditation, Selbstbetrug, Talent und Vernunft waren die Themen der folgenden Texte. Der Wiederbegegnung von Finger und Flamme folgte die schlimmste aller Allergien, nämlich die Redundanzintoleranz. Mit dem synästhetischen Alltag und einer Bühnenweisheit ging es weiter. Mit Worten, die sich um Gedanken ranken. Mit der Bitte des Textes an die Autorin, ihn atmen zu lassen. Und schlußendlich mit dem verpaßten Blind Date.

Das Los zog (nein, wurde gezogen) ALICE REICHMANN, also den einzigen Pausen-Neuzugang, als Nummer 1 der zweiten Halbzeit. Direkt von einer Sitzung mit der Mama gekommen, begann sie mit einem vor 10 Jahren geschriebenen Text, der u.a. von einer Ungeduld, einer Panik, einer Nervosität, einer Unruhe handelte. 10 Jahre später wurde es „noch einmal Zeit“: Du hast so viele Gesichter. Und kurze Zeit später kam der Sturzflug in die Vogelperspektive: Sag ma afach nur ja oder na. Dei Hologramm verliert die Farb in meiner Imagination. Den Schlußpunkt ihres Auftritts bildete da Koffer von da Gitarr’ am Neubaugasse-Flohmarkt.

Nun zog das Los GEORG HARLEKIN. Es waren zwar wieder drei Texte, diesmal jedoch auswendig performt. Über die Demut: Was hab ich gemacht? Kann es sein, du bist in Abendkleidung? Dann ging es um die Garben der Narben. Vorantreiben, warten auf den Tod, ausgetrocknet sind die Flüsse in der Wiege der Verlorenheit. Der letzte Text war an den Wind gerichtet: Oh Wind, vom Leben getreten, vom Leid geliebt – was trägst du heimlich? Getrübter Augenschein. Du, der Wind, welch ein Genie!

STEFAN PETER trat beim zweiten Mal ohne Gitarre auf. Es ging in seiner Textcollage um den schönen Sigismund. Denn was war schon Woodstock (oder Wutstock?). Mir in Holzhausen heißen genauso und hob’n des jedes Jahr, z.B. den Fredi mit sei Dschingis-Khan-Kombo. Da kann die Tante am Telefon über das Akademikergsindl schimpfen (Das ist wie ein Virus, so ein Titel!), anstatt sich mit ihrer Sabine über die Promotion zu freuen. Denn sie selber konnte aufgrund von „proletaris generitis“ leider nicht studieren. Da muß die Frau Bachelor im Fernsehstudio dann die Frage beantworten, was der Sigismund dafür kann.

Auch WALTER EGON kam zu einem zweiten Auftritt. Er versuchte, das Publikum zu einem Mitmachlied zu animieren. Ein Chor und „special effects“ (ein schreiendes Baby, das legendäre Zitat „Houston, wir haben ein Problem!“ und ein engelhaftes Hallelujah wären verlangt gewesen) sollten seine Begleitung sein. Leider setzten die meisten Mitwirkenden (eher an die siebenfache Wiederholung des Refrains denkend) an der falschen Stelle ein. Nichtsdestotrotz wurde das Lied zu einem erfolgreichen Ende gebracht. Es ging übrigens um Keinen für Renate – und das von der Geburtsklinik bis zum Himmel. Das Publikum verlangte nach Zugaben, es folgten zwei englischsprachige, wovon der Satz „We bring joy“ aus der ersten sehr prägend war.

Spontan verlangten daraufhin Teile des Publikums eine Zugabe von STEFAN PETER. Diese wurde ihm natürlich gewährt. Die Selbstmordberatung Toni war am Apparat. Am anderen Ende der Leitung Menschen, die ihren Selbstmord nicht schafften (selbst ein Mafia-Pate befand sich darunter). Weil der Strick beim Erhängen gerissen war (da wäre die Stricklänge und –dicke schon von Bedeutung) und das Fenster beim Raussturzwunsch verschlossen. Und am in der Garage entzündeten Benzin verreckte bloß die Schwiegermutter. Ach, wie gut, daß es das AMS gibt, das Jobs im Callcenter der Selbstmordberatung Toni anbietet...  

Das Omega der zweiten Hälfte und somit des Abends bildete ANDI PIANKA. „Ich möchte schreiben“ war das Thema dieses sehr persönlichen und von ihm sonst sehr selten gelesenen Textes, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft behandelte. Den Abschluß bildeten einige selbst erfundene und erdichtete Bauernregeln.

Es war wieder einmal ein literarisch (und musikalisch) hochqualitativer Abend in sehr netter Stimmung und Atmosphäre. Das nächste Mal sehen wir uns hoffentlich wieder am 17. Dezember.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Es ging bergab (aber nur topographisch und nicht das Niveau...)



Das farce vivendi open mic ging diesmal als Antwort auf die gesellschaftlichen Zustände (und vieles andere mehr) in den Untergrund – also aus dem Erdgeschoß in den (Jazz)Keller des Celeste hinunter. Die Senkung des topographischen Niveaus führte aber zu keiner Senkung des künstlerischen Niveaus – es war wieder einmal ein Abend mit vielen großartigen Darbietungen.

Das Moderationsduo schritt zu Beginn wieder einmal zur Zeremonie des Münzwurfs. Und wie meistens forderte die Münze auch diesmal wieder ANDI PIANKA dazu auf, den Eisbrecher der ersten Hälfte zu spielen, was er mit seiner Hommage an die Ide(e)n des Oktober und seinem ersten dialektartigen Text (einem Schanigarten-Dialog) auch tat.

Nun kam statt der Münze das Glücksackerl an die Reihe, aus welchem diverse Glücksfeen die Reihenfolge der Auftretenden zogen.
Den Anfang durfte die Slammerin, Neo-Studentin und Neo-Wienerin LINA MADITA machen. Sie blieb gleich beim Dialekt, saß „eh“ ganz freundlich da, bis auf einmal ein Hendl an ihr vorbeifuhr. Und eine Gurke. Und noch vieles mehr. Denn im Sushi-Restaurant, wo es viel zu schauen gab (oder woin’s a wos ess’n?) drehte sich das Essen um sie selber.
Kein Unbekannter mehr beim fv open mic ist GEORG HARLEKIN: Die malenden Künstler der Nächte („Yes, yes, no – stehlt mir nicht meine Show!“) beamten sich voller Hunger nach Liebe zur grünen Erde, worauf die Supernova begann. Mit seinem zweiten Text fiel er mit dem Ball in die Falle. Und im dritten ließ er einen Glückskeks zerbröseln.
Dafür erstmals mit dabei war MISKO DOMOV. Da sein Nachbar aufgrund eines Lottogewinns beschloß, auf Weltreise zu gehen, bat er (bei einer gemeinsamen alkoholischen Glückseligkeit) Misko darum, auf seine beiden Haustiere aufzupassen: Die ausgewachsene Einsamkeit und Allein – das Auslauf brauchende Junge der Einsamkeit.
Ebenfalls seine Premiere beim fv open mic feierte SCHWANI, der ein Origami (bzw. viele Origami-Minimi) über das Verhalten von Menschen faltete: „Wir verhalten uns verhalten“, meinte er beim Spalten. Und die Zeit wäre relativ, während der Wodka wenigstens absolut sei. Und so ist er längst kein unbeschriebenes Blatt mehr.
Die erste Hälfte beendete WOLF MORRISON – wie so oft – mit seiner Gitarre. „Leb wohl, mach’s gut!“ hieß es im ersten Lied, denn das Leben schlagt zu in seiner vollen Härt’n. Das zweite war, wie er meinte, mehr Lebenseinstellung als Lied und schilderte den Kampf des Unbequemen gegen die ganze Blödheit mitsamt den Speichelleckern in dem Land.

Und nun kam die Pause.

Eisbrecherin Nr. 2 war konsequenterweise MELAMAR. Nach einer Verortung zwischen den Stühlen folgten als zweiter Text in der Neuronen-Supernova tapsende Synapsen ohne Allnatur. Die letzten beiden Gedichte waren dem 2010 verstorbenen Autor ILIJA JOVANOVIĆ gewidmet (welcher in den Anfängen des fv open mic (2007-08) an diesem öfters teilnahm) - eine Hommage an ihn sowieso die Übersetzung seines Gedichts „Wiegenlied“.

Und nun ging es wieder in medias res: KITTI (auch mittlerweile einige Male beim fv open mic aufgetreten) begann mit einer Ode ans Wasser, denn „water can also be your mother“ und im Übrigen „we are 78% water. Der zweite Text war ein persönlicher: Lost souls. Ein Kollisionskurs Richtung “madness”, denn „I go to bed when you wake up“.
BARBARA SABITZER fing, wie es sich gehört, mit dem ersten Text an. Dieser machte auf die Unterschiede zwischen z.B. dem tanzenden Michael Jackson und an Schlepper viel Geld zahlende Refugees aufmerksam. Es folgten ein Er-Sie-Beziehungsgedicht und ein Teichgedicht, in dem ein Aal a schene Leich med ana schwoazzn Hosn fand.
Auch ein bereits erfahrener fv-open-mic-Teilnehmer ist STEFAN PETER, der zweite Gitarrespieler des Abends. Das erste (englischsprahige) Lied war aus einer buddhistischen Sichtweise heraus einem verstorbenen Freund gewidmet. „Now let it go“ hieß es an dessen Ende. Dem folgte als zweites ein rein instrumentaler „Fluß des Lebens“.
ALICE begann mit Auszügen aus einer halbstündigen Lesung, welche sie demnächst halten wird („Es fühlt sich so an, als kenn ich dich schon lange“), wurde allerdings sofort kurz unterbrochen (ein kurz davor erschienener Zuschauer aus der letzten Reihe war des kultivierten „Respect the poets!“ nicht mächtig, sah aber nach mehrfacher Rüge schlußendlich glücklicherweise ein, in einer ihm zu niveauvollen Veranstaltung gelandet zu sein und nahm sein Recht wahr, sie auch wieder verlassen zu dürfen). Auf dieses Intermezzo folgte ein dialektaler „Der Neid wird dich zerfressen“-Paardialog mitsamt einem sich (auch in der Antwort von „ihm“ vorkommenden) schwer schriftlich wiederzugebenden „U“-Laut.
Schon quasi zum Inventar gehört der wohl häufigste aller fv-open-mic Teilnehmer, nämlich CHRISTIAN „SCHREIBI“ SCHREIBMÜLLER. Er brachte (nach einer Anmerkung, wonach der Gipfel der Armut Geldscheine als Lesezeichen wären) die Ballade vom in einem eisigen Saal als Kordilliere des Schutts lebenden Weltallrocker, der glaubte, Gott zu sein, für den es aber außer Alkohol keine Hoffnung gab: „Heute, Jan, hab ich an dich gedacht“.
Den Abschluß bildete (die von ihrer 19 Stunden lang angereisten Mutter begleitete) JASMIN MARIA MANUELA. Als erstes wandte sie sich an den Wiener und dessen (keine) Kommunikation, es folgte das Biester auspackende „Bürokratiedeutsch“. Im dritten Text schrieb sie ihre verstopfte Seele zum Neustart nach dem Dateioverload frei und im letzten ging es um Selbstkrieg und das Spiel des nach außen Strahlens.

Eine wieder mal sehenswerte Veranstaltung mit 11 TeilnehmerInnen (bzw. 13 mit den ModeratorInnen) ging somit zu Ende. Es wurde danach noch gesessen, gestanden, getrunken und sich unterhalten. Das letzte verbliebene Quartett (das Moderationsduo und zwei Auftretende des Abends) ließen den Abend noch in einem nahegelegenen polnischen Lokal (u.a. dem Gesang von Klaus Nomi lauschend) ausklingen.

Wir sehen uns am 19. November wieder!

Dienstag, 17. September 2013

farce vivendi wahlkämpfend

Werte FV-(Farce-Vivendi-)Parteimitglieder, Beitrittswillige, Groupies und Fans!

Der mittlerweile XXXV. FV-Parteitag (vulgo: Open Mic) - der erste in der laufenden Legislaturperiode 2013/14 -  im Celeste brachte eine weitgehende Öffnung des Mikrofons für erstmalig antretende TeilnehmerInnen mit sich, während die Stammwählerschaft der "üblichen Verdächtigen" (die aber anzunehmenderweise nächstes Mal wiederkommen) wohl eher an anderen Wahlkampfveranstaltungen partizipierte.

Bei neuen (Rednerpult statt Notenständer) sowie alten (die Altparteien-Reflektoren schienen rot, grün, blau und orange vor einem schwarzen Vorhang, hinter dem sich mutmaßlich ein Strohsack versteckte) politischen Rahmenbedingungen wurde die Eisbrecher-Rolle diesmal doppelt (hält besser) besetzt. Die 1-Euro-Münze fiel auf den "blöden Vogel" (also das bundesdeutsche Wappenhendl vulgo Bundesadler) auf der Rückseite, somit startete MELAMAR mit einem Text, den sie immer noch zurückziehen kann, nämlich "Schaltet die Zikaden stumm". Dort flog sie inmitten chinesischer Technoparties in Achterbahnen durch graue Zuckerwatte sowie dem Gesang der Nachtigall in Dolby Surround in den längsten Tag ihres Lebens nach Europa zurück, wo man Sturzhelm trägt. Dem ließ ANDI PIANKA sein so völlig unpolitisches Rezept für ein Hendl süß-sauer folgen, wo die Mary-Fekter-Picture-Show noch horrorhafter wirkt als "Rosemaries Baby". Somit war der Einstieg geschafft, es konnte nach der Doppelnull nun zur ausgelosten Startnummer 1 gehen.

Die von ihrer Mama hergeführte DORIS (erstmals beim FV Open Mic) trat auf die Bühne bzw. ins Studio und brachte die Schlagzeilen des Tages: Marmeladebrote schmecken auch mit Honig gut und die Leute sammeln sich in den eigenen vier Wänden. Auf die Schlagzeilen folgten die Nachrichten vom lauten Geplatze und dem Bus, der muß (nämlich auf die Männer-, Frauen- und Rentner-WC's). Ob es dann Busstrafe oder Bußstrafe heißt?

GEORG HARLEKIN (das zweite Mal beim FV Open Mic) fragte sich zuerst, was er gemacht hat - und der Specht lacht drauf. Beim Würfel war die Zeit dahin. Und einfach jeder hat seine Geschichte, denn am Felsen sitzt ein Philosoph.

ALICE (auch eine FV-Open-Mic-Erstmalige) nimmt keine Psychopharmaka, um das Künstlerin sein erleben zu können. Ich hab mich lang vergraben und ich komm nicht voran, meint sie lyrisch. Bergauf - bau drauf - ich tau auf. Mit zwei Herzen in ihrer Brust. Dem folgt ein Lied "In dieser Zeit": wo es so schwer ist, sich selbst zu verstehen, wünsche ich mir ein paar Engel, die über mir schweben.

PAUSE - PAUSE - PAUSE - PAUSE - PAUSE (hätte offiziell 21 Minuten dauern sollen - die tatsächliche Dauer wurde nicht gestoppt, womit sie sich vermutlich nach wie vor auf freiem Fuß befindet)

Da, wie gesagt, die Stammwählerschaft diesmal ausnahmsweise ausblieb (die Abwesenden haben enorm viel an Qualität und Vielfalt versäumt!), wurde eine zweite Runde mit den selben Beteiligten angegangen.

Es eröffnete wieder mal das demokratisch-diktatorische Moderationsduo. MELAMAR brachte alte Texte für neue Gesichter. In ihrer Insomnia morgengraute es ihr. Der Traum des Baumes war grün und die honigschwere Mondin fastet als Totemtier 40 Tage lang in der Sprachwüste. ANDI PIANKA folgte ebenfalls mit einigen "Greatest Hits", die u.a. eine Edamer-Diät und eine Promotionsfeier am Bauernhof beinhalteten.

GEORG HARLEKIN blobbte als geloste Startnummer 1 der zweiten Runde einen Bericht über Spooky G. Fox, sein Alter Ego inmitten goldgelber Lava. In seinem zweiten Text unterhielten sich im schweigenden Malkasten die Farben und Wochentage miteinander. Und dann gab es noch ein Liebesgedicht über Wellen.

DORIS kombinierte erstmal eine Veranstaltungsankündigung von Andi Pianka zu einem "Müllverbrennungswerk". Es folgte eine Comedy-Salve an umgetexteten Liedern (u.a. "Du, entschuldige") zur Hochzeit und Scheidung ihrer Cousine.

ALICE war fanatisch-unbiographisch wie ein Staubsauger und Wirbelsturm, die sich nicht wiedererkennen. Im zweiten Text bzw. Lied freute sie sich, kein Vogel und Krieger zu sein, denn die Seelenbalsamspenderin ist eine Wundcreme. Und im dritten war sie in den Output und Input eines englischen Rappers verliebt.

Und ja, in der Pause kam doch Verstärkung, somit konnten noch zwei weitere Personen in der zweiten Hälfte antreten:

Der Magyar ANGYAL GYULA (dessen Namen das Moderationsduo überraschend gut aussprechen konnte) brachte eine Ode an Sharon Stoner (sic!), in der es um das Rauchen von Zauberzigaretten, honigsüße Enigmas und Pixels, Pixels, Pixels ging. Und er selber ist Gitarre, Drummer, Mikrofon. Worauf es den selben Text - ganz ohne Textblatt - in der ungarischen Originalversion zu erleben gab.

Und als sich der FV-Parteitag schon dem Ende zuzuneigen schien, führte die Offenheit des Mikros spontan doch noch von Ungarn nach Argentinien: JASMIN bekam von ihrer Mutter das erste Mal nach 13 Jahren eine Mail. Der Frau Mutter mußte sie unbedingt antworten, denn Paradeiser, Peitscherlbuben, den Herrn Qualtinger und das Reparaturseidl gibt's doch nur in Wien, wohin die Engerln auf Urlaub fliegen und wo man nach zehn Krügerln untergeht.

Untergehen und auf Urlaub fliegen wird das FV-Open-Mic jetzt nicht, denn am 15. Oktober folgt der nächste Parteitag, auf dem Texte, Performances und Musikbeiträge von ca. 5 Minuten erwünscht und erbeten sind. Bis dann, see you!

Sonntag, 15. September 2013

farce vivendi open mic, 17.9.2013

Und auf geht's in die neue Saison mit dem nächsten farce vivendi open mic am 17.September im Celeste (Einlaß/Anmeldungen ab 19:30, Beginn: 20:30).
Mehr Details gibt's hier: http://farcevivendi.blogspot.co.at/2013/04/f-arcevivendi-open-mic-dieoffene-buhne.html

Donnerstag, 29. August 2013

zum Ausklang des Sommers...

Und noch eine Lesungsankündigung, bevor es bald wieder mit dem farce vivendi open mic weitergeht: Am Di, 3.9. um 19:30 liest im Werk JASMIN MARIA MANUELA (u.a. Rekordteilnehmerin der heurigen Bus-Bim-Slams und auch bereits im Celeste beim farce vivendi open mic aufgetreten).

Mittwoch, 26. Juni 2013

Saisonende, Sommerbeginn,...

Ja, und bevor es in die wohlverdiente sommerliche literarische Pause geht, gibt's noch eine Einzellesung im Werk - diesmal vom Organisator der dortigen Lesungen höchstpersönlich.

ANDI PIANKA liest:

Di, 2.7.
20:00
Das Werk
U-Bahn-Bogen 331
(am Donaukanal bei S/U Spittelau)


Und hier wären nochmals die Berichte über alle 23 Bus-Bim-Slams nachzulesen (u.a. auch die beiden im 19. und 22. von melamar und Andi Pianka moderierten).

Das nächste farce vivendi open mic gibt es voraussichtlich am 17. September.

Ein schöner Sommer sei euch gewunschen!

Dienstag, 18. Juni 2013

Diesmal hitzemäßig unterwegs...


Und wieder mal open-micten wir bei Wetterextremen: War es letztes Mal ein extremes Gewitter, so waren es diesmal um die 34°C im Schatten. Trotzdem fanden sich Menschen ein – sowohl Auftretende als auch Publikum. Hut ab vor all jenen, die das 34. farce vivendi open mic sämtlichen Bädern und anderen Sommergenüssen gegenüber bevorzugt haben (und derer waren gar nicht mal so wenige).

Die übliche Eisbrecherei brachte (so wie schon auch die letzten Male auch) wieder einmal ANDI PIANKA als Startnummer 0,00 auf die Bühne. Diesmal ausnahmsweise kein Slamtext, sondern die Sommergrillparty von Julia und August, auf der sie statt des Spittelbergs den Wilhelminenberg besteigen, um rund um die geopferten Grillhendln anstatt der üblichen Opfertänze den Frankfurter, den Debreziner, den Berner und den Käsekrainer zu tanzen, während drei Millionen Esel das kronische Kleinformat lesen.

In medias res ging als Erster der sowieso „übliche“ Startnummer-1-Verdächtige (zur Klarstellung: die Reihenfolge wurde wirklich fair von sämtlichen Glücksfeen gezogen und nicht etwa von den ModeratorInnen vorbestimmt), nämlich ELWOOD LOUD. Als die Kameras aus waren, hielt er eine Rede vor dem Hohen Haus, in der er seiner Angst, daß uns die Trotteln ausgehen, wenn wir das Durchfliegen abschaffen, Ausdruck verleihte. Nach der maximalen Durchtrottelung verträgt Österreich grad mal 3 intelligente Menschen, weil man sonst als KHG wegen seiner schönen Haare steuerlich verfolgt wird.

Ihm folgte Neo-Poetry-Slammerin FRANZISKA, die mit ihrem ersten Text an Sattheit erstickte („Bald schlägst du zu, bald läßt du nach“). Es folgten die Parallelen zwischen Musik und Schießkunst („Damals waren wir Pioniere, heute tragen wir Abzeichen (...) Damals waren wir Solisten, heute sitzen wir im Graben“), bis als letzter Text das irdische Tabernakel kam bzw. der Sumpf sentimentaler Haßtiraden („Das Bild ist mies, du wartest auf den Schnitt“).

Bus-Bim-Slam-Neoprofi GEORG HARLEKIN brachte Sehnsuchtstexte: Erst über die Wurzel des Übels über Schiffbrüchige aus dem Ozean der Tränen, dann ging die Reise mit der Spitze der Lokomotive (dies Wort vom Autor wunderbar betont), bis als Letztes das Leben zum Tanz wurde – auch für den traurigen Narren: Errettet mich! Wohin? Vielleicht fliehen?  

Nicht Neo, sondern bereits häufiger Gast ist WOLF MORRISON. Er und seine Gitarre brachten die Mikros und deren Ständer sehr ins Schwitzen. Aber obschon er schwitzt, singt er: „I sing fia di a liebes Liebesliad“. Als Zweites folgte die Liebeserklärung an die Stadt („I leb in ana Idiotenstadt“)

Und nun ward Pause.

Klarerweise eröffnete MELAMAR den zweiten Teil. Sie ließ das Publikum über Gedichte der Seiten 3 bis 59 abstimmen. Gewählt wurden die Nummern 8, 22, 30, 21, 5, 7 (erinnert fast schon an die Gewinnzahlen einer Lottoziehung): Eine fahrende Landschaft mit dem Lächeln des Nebels, ein „you call me cheap“, der Klassiker „God is the mother of the universe“ (denn „the west is not the best“), danach drohten Bomben, daraufhin mit Insomnia die Schlaflosigkeit, bis der Traum des Baumes den Auftritt beendete.

Dialekt-Slam-Experte HARRY P. ließ Gustl und Fanny sich miteinander unterhalten, wo ein Frühstück machen der größere Wunsch als ein „Ich liebe Dich“ wäre. Dem folgte ein Reimgedicht über ein schönes Leben, ehe am Schluß statt eines Hundes auf einmal ein Papagei gekauft wurde. Denn bellen kann der eh auch.

Neuling CHRISTIAN („Wenn man’s runternimmt, geht’s auch" – auf’s Mikro bezogen) brachte einige Kurzgedichte. Tom ist groß geworden und als fragmentierte Seele mag er E gehen, er geht also nach Spanien. Wo alles global lokalisiert ist, wird auch die Luft privatisiert werden. Der Mond scheint immer, der Winter ist kalt und Deutschland reißt er das EU aus der Mitte – als Textterror Ottakring).

Wieder mit dabei: MARLIES THUSWALD. Erst wurden Fliederschatten zu Fliederküssen. Dann folgte das damalige „einfach“ der Sandburgen (Die große Welt in Kinderhand: Und jetzt? Der Sand ist verflogen und die Uhr hat ein Loch). Mit einem Inselglück setzte es allerdings doch ein Happy-End.

Und kurz bevor es aussah, als wäre dieses Open Mic an dieser Stelle zu Ende, tauchten im letzten Moment doch noch zwei „Bus-Bim-Menschen“ auf. JASMIN hat die Lieblingszahl 12, dennoch erleidet sie in auf diese Zahl abgestimmten Jahren Gehirnerschütterungen. 2013 wird alles besser: Ich spiele zwar Jasmin (1), doch ich könnte sie mit Ratatatatata-Bumm brauchen (2), denn es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit (3), also befreie Dich (4)!

Den Abend beendete der wohl häufigste Gast unserer Veranstaltungsreihe, nämlich CHRISTIAN „SCHREIBI“ SCHREIBMÜLLER. Er las Gedichte, die vor ungefähr zwei Jahrzehnten erstanden sind – „Canzone triste“ über die Tenöre, die Messerhelden sind, doch „viel zu pünktlich kam der Bus“ (etwas, das wohl kaum jemals beim Bus-Bim-Slams passiert). Die Liebe, die zwar keine Chance, aber auch keine Fiktion ist, folgte. Im zerwühlten Bett gab die Hüfte nach – und gezielt wird halt immer wieder auf’s Heazz.

Und damit ist der Abend wieder mal vorbei. Das Farce Vivendi Open Mic entläßt euch in die Sommerpause. Voraussichtlich am 17.September sehen wir uns wieder. Aber abgesehen davon hoffentlich morgen (19.6., 19h) bzw. Samstag (22.6., 17h, U1 Kaisermühlen) beim Bus-Bim-Slam.

Es ist nun ca. 5:55 in der Frühe (Ja, einige von uns waren noch sehr fortgeh- und trinkwillig). Der Autor dieser Zeilen sieht durch sein Fenster immer mehr Helligkeit. Und da er heut noch zu schlafen vorhat (da morgen Bus-Bim-Slam XIX), beendet er hiermit diesen Bericht.

Freitag, 7. Juni 2013

Bus & Bim & Slam

Liebe Leute, Menschen, Geschöpfe und sonstige Mitwesen!
Nochmals die Erinnerung: Bus-Bim-Slam reitet zur Zeit auf 23 literaturaffinen Pferden (oder Fahrrädern gar?).

melamar (Gewinnerin des Bum-Bim-Slam VI) und Andi Pianka (Ex-aequo-Gewinner des Bus-Bim-Slam X) moderieren zwei davon, nämlich:

MI, 19.6. um 19h im 19. (beim TÜWI bzw. Ecke Peter-Jordan-Straße vs. Dänenstraße)
SA, 22.6. um 17h im 22. (U1 Kaisermühlen)

So seid dabei! Und natürlich auch am DI, 18.6. beim nächsten farce vivendi Open Mic im Celeste...

Mittwoch, 29. Mai 2013

 und Lesungen dazwischen....


Zu farce vivendi gehört mittlerweile auch die Lesereihe, die nun wieder im (allerdings neuen) Werk stattfindet - jeden ersten Dienstag im Monat.
Am 7.Mai las vor zahlreichem Publikum (aufgrund Schönwetters spontan open air am Donaukanal) DANIELLE BOUTEILLE:
Foto: Hannes Gellner


Und am 4.Juni geh's weiter mit einer Buchpräsentation: "Die Gugging-Protokolle" (Albatros, 2013) von ROLAND REICHART (ehemals Mückstein):
Di, 4.6.2013, 19:30
Das Werk
U-Bahn-Bogen 331 (bei S/U4/U6 Spittelau)

Sonntag, 26. Mai 2013

FOTOS VOM farce vivendi OPEN MIC










ZAHLREICHE WEITERE FOTOS VON MINH TAM GIANG FINDEN SICH HIER:


farce vivendi OPEN MIC im april:




farce vivendi OPEN MIC im mai:




diese foto-alben sind öffentlich sichtbar, man braucht keinen facebook-account.




KOMMENTAR ZUM VORANGEGANGENEN POST


lieber andi!

da das posten eines kommentars grade aus mir unbekannten gründen technisch nicht möglich war, an dieser stelle:

erstmal, danke für den bericht!

ich verstehe allerdings nicht, warum du bei meinem traum-text an die offenbarung des johannes denkst. (???)
damit sich auch jene, die nicht beim fv OPEN MIC dabei waren, ein bild davon machen können, gibt es den text hier zum nachlesen:

"HEUT NACHT IM TRAUM, da kam eine frau und schnitt mit einem messer, einem skalpell vielleicht, in die tiere hinein und ich war entsetzt, dass sie einfach so in die tiere hineinschnitt und sie tat es mit einer lakonischen art, als wäre nichts dabei, mit einer miene mit der man fensterputzen könnte und die tiere, ja sie verhielten sich nicht wie natürliche tiere die geschrien und sich gewehrt hätten. sie liessen es einfach geschehen.
und da waren körbe, wie flache, große brotkörbe, die mit einem ebenfalls geflochtenen, nach oben spitz zulaufenden deckelchen versehen waren und ich sah zwei von ihnen und ich sah, dass da zwei räume waren, einer für mensch und einer für tier und der stall war leer und die beiden brotkörbe standen in der stube der menschen. und ich fragte eine person, die ich nicht sah: „wo sind denn die kamele hin?“ und die person, sie war weiblich, gab mir zur antwort: „sie sind da“ und sie hob die deckel der brotkörbe und siehe, da waren die kamele drin, zusammengelegt, bewegungsunfähig, zu einem bruchteil ihrer biologischen größe geschrumpft und ich rief aus: „aber wie kannst du das den armen kamelen antun?“ und die unsichtbare frau sagte, mit tonloser gedankenstimme: „das macht denen doch gar nichts.“ aber vielleicht habe ich sie falsch verstanden, vielleicht meinte sie bloss, dass ihr das nichts mache. dann wachte ich auf. verstört."

lg!

melamar


Mittwoch, 22. Mai 2013

FARCE VIVENDI OPEN MIC TROTZT GEWITTER!



Das 33. FARCE VIVENDI OPEN MIC am 21.Mai 2013 war zwar von Gewittern und Starkregen begleitet – dennoch hatten wir volles Haus und 11 TeilnehmerInnen. Ein großes Danke an alle, die bereit waren, eine durchnäßte Anreise in Kauf zu nehmen, um mit dabei zu sein.

Wie schon letztes Mal, so fiel die 50/50-Münze auch diesmal wieder auf die Seite von ANDI PIANKA, welcher als Eisbrecher der ersten Hälfte fungierte und zunächst Erdbeeren mit Pumpgun servierte, um danach zur Abwechslung von den vielen Weihnachts- und Ostertexten, die es so gibt, einen Pfingsten-Text über den „Spiritus Sanctus“ zu präsentieren.

Die folgende Reihenfolge wurde, wie üblich, ausgelost – nur diesmal aus (neuartigen, nämlich sich nicht mehr in zwei Hälften spalten lassenden) Überraschungseiern.
Startnummer 1 ging an Straßenmusikerin und Neo-Poetry-Slammerin KITTI, die schon letztes Mal mit dabei war (und im Übrigen am 19.Juni eine Fixstarterin beim dortigen BUS-BIM-SLAM ist). Diesmal gab es einen Song über das träumende „girl on the wild side“ sowie einen zweiten über stampfende Schuhe, die das System zusammenbrechen lassen. Abgerundet durch zwei Kurztexte, die sich mit den Barrieren und Brücken bei sprachlichen Verständnisproblemen sowie dem Nonsens „I am – 1 a.m.“ befaßten.
Anschließend fragte MARLIES THUSWALD (erstmals dabei und nebenbei Mitglied der niederösterreichischen Literaturgruppe „Schriftzug 3250“) den kleinen Boris und die kleine Irina, was sie mal werden wollen – wie sie als Kinder Kunst schaffen möchten und sich dann als Erwachsene einander finden und kennenlernen. Denn KünstlerInnen gehören geschützt, nämlich im Gefängnis. Aus welchem sie dann eines Tages hoffentlich ausbrechen...
STEFAN PETER, dessen Theaterstück "Columbo 008" demnächst im Werkl Premiere hat, sang (mitsamt Gitarre sowie selbst mitgebrachtem neuartigen Notenständer) über die verschiedenen Mahlzeiten, die teils neu, teils sich wiederholend (Gab’s nicht schon gestern Fisch?), doch immer wieder einen wesentlichen Teil des Alltags bilden. Anschließend ging’s in einem zweiten Lied um die faulen Tage, die es im Leben auch so gibt.
Und wie es der Loszufall so wollte: Während beim letzten Open Mic die Musiknummern eher am Ende gezogen wurden, so gab es sämtliche drei musikalische Darbietungen diesmal gleich unter den ersten vier Auftretenden (nur das Mikro machte dabei ein bißchen auf Schlappschwanz, aber die Hörbarkeit war dennoch gut gegeben). Newcomerin MONA und ihre Gitarre namens Hummel kamen zu Wort. Der erste Song war dem Wunsch nach Liebe gewidmet (u.a. mit dem Slogan „freedom is trust“), als „Zugabe“ folgte ein Lied über den typischen Karriereweg („is it what you want?“ und die 15-Stunden-pro-Tag-Arbeit des Businessman nach der „not the smartest one“-Schule).
Daraufhin forderte VERA in ihren Gedichten über Natur und Liebe mal „Bette mich in Grün!“, ein anderes Mal meinte sie „Du malst mich schön!“, außerdem ging es viel um Seerosen und zum Abschluß um die „guerre mondiale“ zwischen Mann und Frau. Als Lese-Utensil diente dabei nicht etwa ein Textblatt, sondern eine Papiertasche, auf der ihre Texte aufgeschrieben waren.
Ebenfalls nicht vom Textblatt las, sondern vom...ach, wie heißt dieses neuartige Ding noch?...ja, jedenfalls Slam-Cup-Organisator ELWOOD LOUD, der mit einem kurzen Erlebnisbericht einer Maulwurfsfamilie im nordkoreanischen Minentunnel begann, ehe er sich einem Männerurlaub „all inclusive“ auf den Kanaren widmete, wo es ein Piece-of-shit-Taxi gibt und die Hotelduschen drei Duschknöpfe haben, damit man sich endlich das „Schatz“ sagen abgewöhnt („Habt Ihr keine Namen? Oder Titel?“).

Wohlverdiente Pause war dann. Das Spendensackerl ward da bereits erfreulicherweise gut gefüllt.

Zweite Eisbrecherin war logischerweise MELAMAR, die andere Hälfte des Moderationsduos. Einem Traumprotokoll („Heut Nacht im Traum“), in dem Tiere geschnitten wurden und das sehr stark an die Offenbarung des Johannes erinnerte, folgte ein „I try to not cry“, wo betende Hände aus Überzeugung töten und sich die Frage stellt, ob es ein Leben vor dem Tod gibt. Als dritten Text gab’s noch viel Sex mit der Ex im Flex (wo übrigens auch die Lichtzeile steht, welche melamar kuratiert).

Den eigentlichen Teil 2 des Abends eröffnete dann ROBIN (übrigens bei den BUS-BIM-SLAMS im 11. und 14.Bezirk als Fixstarter zu erleben). Die Betonfläche zum Hochhaus wollte er nur betonen und asphalten. Palatschinken in Paris, ein happy eating, eine verkrustete Herdplatte, überökonomischer Tatendrang, der Stuhlgang beim Doktorgang sowie Neudefinitionen von Handschlägen, Umarmungen und Applaus folgten in seinen Kürzesttexten.
EKATERINA (auch schon letztens mit dabei) hatte keine Angst. Denn man kann Hosen verkehrt anziehen, wenn man will. Man kann ja nur von sich sprechen, wenn nach Strich und Faden gelogen wird. Sie heißt Nina, ich glaub, ich liebe sie. Und Marmelade aus Kirschen mit Kernen führt zur Hoffnung, daß ich nie sterbe.
MICHI (erstmals mit von der Partie) sorgte für den kürzesten Auftritt des Abends. Ein verstimmtes Lied: Was ist Recht und Unrecht? Ich wähle ein System, nicht umgekehrt. Mutter, ich habe recherchiert. Mutter, ich habe mich entschieden.
Ebenfalls erstmals an Bord des Farce-Vivendi-Dampfers war PETER WURM. Er ließ (ein großer Text auf einem kleinen Handy) Angela (Merkel) und Josef (Ackermann) sich in Frankfurt begegnen: Nimm Platz, Angela! Danke, Josef! Und was ist Gupf? Madrid ist jedenfalls kein Problem, solange 16,4 Milliarden nach Athen fließen. Fährst du oder fliegst du?
Zm Abschluß präsentierte sich SUE, die durch ein Versehen des Moderationsduos nicht im Auslosungs-Überraschungsei gelandet war, aber es dennoch schaffte, sechs Kurztexte in ca. ebenso vielen Minuten unterzubringen: Sieger sind oft traurige Krieger; unaushaltbare Blicke; Menschen, bei denen alles paßt, weil sie angepaßt sind; Liebe machen macht doch nichts; minimierende/maximierende Leistung; das verzogene Mädchen – das waren die Themen, die das Open Mic ausklingen ließen.

Ein wieder mal wunderbarer Abend fand daraufhin wieder mal sein Ende. Aber wir sehen uns alle hoffentlich nächsten Monat wieder, nämlich am 18.6. – same time, same place. Und/oder bei den BUS-BIM-SLAMS am/im 19. und 22.Juni/Bezirk...

Mittwoch, 17. April 2013

 FARCE VIVENDI OPEN MIC am 16. April 2013


Zum mittlerweile 32. Mal lud das FARCE VIVENDI OPEN MIC Auftretende und Publikum ein, zum dritten Mal fand die Veranstaltung am neuen Standort (nämlich im CELESTE, 5., Hamburgerstraße 18) statt, durch den Abend führten MELAMAR, die diese Reihe vor mittlerweile sechs Jahren gegründet hat, sowie zum nunmehr zwölften Mal an ihrer Seite ANDI PIANKA.

Ein Open Mic ist kein Poetry Slam. Es gibt keine SiegerInnen und Besiegten, weil ein Open Mic nicht als Wettbewerb abläuft. Musikbeiträge, Instrumente, Kostüme, Requisiten – alles, was die Göttinnen und Götter des Olymp dem Poetry Slam verboten haben, erlauben sie beim Open Mic. Und auch die 5 Minuten sind nicht sekundengenau zu nehmen (aber dennoch als Ungefährwert eine in etwa erwünschte Richtzeit). Und so gab es auch diesmal eine bunte Mischung aus vielen literarischen Beiträgen, die durch einige musikalische Darbietungen ergänzt wurden – insgesamt vier Sprachen (Deutsch, Englisch, Spanisch, Beatbox) waren an diesem Abend zu hören. Open Mics (und eben insbesondere das FV Open Mic) bilden eine Art Brücke zwischen Slam Poetry, klassischerer Literatur und Musik.

Per Münzwurf wird bestimmt, wer von den beiden ModeratorInnen die Eisbrecher-Rolle in der ersten Hälfte übernimmt (also das Pendant zur Opferlamm-Rolle bei Poetry Slams). Der/die Andere hat diese Rolle dann nach der Pause inne. Die übrige Reihenfolge wird ausgelost (mit einzelnen Ausnahmen für Teilnehmende, die z.B. unbedingt früher gehen müssen).

Da die Münze auf Zahl (und nicht auf Brandenburger Tor) fiel, brach an diesem Abend als erster (oder nullter?) Auftretender ANDI PIANKA mit drei Kurzgedichten und einem Slam-Text das Eis. Ihm folgte mit WOLFGANG E. EIGENSINN, der einen Auszug aus seinem neuesten Buch las (welches am 30.April im Aparat präsentiert wird), ein bereits häufiger Teilnehmer am FV Open Mic. Ganz im Gegensatz zu KITTI, die mit zwei englischsprachigen Songs ihr Debüt bei unserer Verantaltungsreihe feierte. DAVID JOSÉ MARIA las spanischsprachige Lyrik (und melamar deren deutsche Übersetzungen), unser „Sponsor“ ANDREAS PLAMMER (ihm verdanken alle Auftretenden jeweils eine Ausgabe der Literaturzeitschrift „& Radieschen“) stellte sich und uns wieder mal neue Fragen. SONJA HENISCH mit einem Gedicht sowie ihren Ansichten zum Bloomsday beendete sodann die erste Hälfte.

Dem Aufruf, daß sich in der Pause zum Einen später Gekommene und zum Anderen zu schüchterne Personen noch nachanmelden können, befolgten immerhin fünf Personen. Nach ein paar wenigen Terminankündigungen eröffnete MELAMAR mit einem Prosa-Text und einem Gedicht die zweite Runde – und begleitete anschließend auf der Bühne den folgenden Teilnehmer, MANUEL RAMOS, mit deutschen Übersetzungen seiner zwei spanischen Texte. Zum ersten Mal beim FV Open Mic (wenngleich anderswo schon öfters aufgetreten) war die junge Autorin EKATERINA HEIDER. Ebenfalls debütiert hat FRANK mit einem kurzen, aber prägnanten politischen Text. Mit CHRISTIAN SCHREIBMÜLLER kam daraufhin der wohl erfahrenste FV-Open-Mic-Teilnehmer zu Wort – er widmete sich dem Salat. Ihm folgte EL AWADALLA mit neuesten AKH-Dialogen. Gegen Ende dominierten Lautpoesie und Musik: BENDLAS führte uns eine der universellsten Sprachen der Welt, nämlich jene des Beatbox, vor. Es folgte Gesang und Gitarre solo (STEFAN PETER), ehe ein sich derzeit auf Europa-Tournee (Paris, Amsterdam etc.) befindendes Gesang-Gitarre-Duo (MARCOS & FELIPE) mit den Beatles den Schlußpunkt setzte.

Ein bunter Abend fand damit zwar gegen halb zwölf seinen offiziellen Abschluß, was aber keine sofortige Leerung des Raumes bedeutete. Es wurde geredet, getrunken, Kitti bespielte samt Gitarre nochmals ein wenig die Bühne – und die letzten vier Verbliebenen des Abends besuchten nach Sperrstunde weit nach Mitternacht noch ein nahegelegenes polnisches Lokal.

Wer Lust bekommen hat: Das nächste Mal sehen wir uns am 21. Mai wieder – jeweils am dritten Dienstag des Monats (bis auf die Sommerferien). Einlaß 19:30, Beginn 20:30.

Donnerstag, 4. April 2013

di 16.04. / di 21.05. / di 18.06. 2013


farce vivendi OPEN MIC
die offene bühne für literatur, performance und musik

JEDEN DRITTEN DIENSTAG DES MONATS

ab 20:30h

IM CLUB CELESTE

hamburgerstraße 18, 1050 wien (U4 Kettenbrückengasse / Pilgramgasse)

Moderation: melamar & Andi Pianka


poesie das bist du! 
poezia eşti tu!
POETRY THAT´S YOU!
poesia eres tú!
诗歌,就是你!
Thơ ca là bạn!
poezja to jesteś ty!


EINTRITT FREI!


Anmeldung für Auftretende ab 19:30h; Voranmeldung & Kontakt: melamar@riseup.net

Melamar
verfasst Poesie und Prosa, gelegentliche Ausflüge in musikalische Gefilde. 
Zahlreiche Auftritte sowie Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften in- und außerhalb Österreichs. 2004 erschien der Roman "Fall in die Nacht" bei Viza, Wien. 
Melamar ist Mitbegründerin der Literatur- und Kunstplattform "farce vivendi"; Organisatorin und Moderatorin des monatlich stattfindenden "farce vivendi OPEN MIC" (gemeinsam mit Andi Pianka); kuratiert die Literaturinstallation "Lichtzeile"; übersetzt aus dem Rumänischen und Spanischen. Sie lebt und arbeitet in Wien. 

Andi Pianka
geb. 1978 in Katowice (Polen), seit 1983 in Wien wohn-, seß- und lebhaft, literarisch aktiv (Lyrik, Kurzprosa, Kurzdramen und jede Menge dazwischen) seit kurz nach der Jahrtausendwende, seit 2006 über 150 Auftritte bei Poetry Slams inner- und außerhalb Österreichs sowie bei zahlreichen Open Mics, einige Dutzend Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften, Mitglied der Wiener Lesebühne „noch dichter“, (Mit-)Organisator von kulturellen Veranstaltungen (z.B. offene Bühne „führdichauf“ im Dschungel Wien 2005-2010, regelmäßige Lesungen seit 2006 sowie farce vivendi open mic seit 2010).


ARTIST INFO:
5 min fuer deinen text / deinen song / deine performance
alle sprachen und stile willkommen!
1 freigetränk

5 min for your text / song / performance
all styles and languages welcome!
1 free drink

5 minutos para tu texto / canción / performance
todos los estilos e idiomas bienvenidos!
1 bebida libre

Dienstag, 26. März 2013

Hier entsteht der Blog von farce vivendi - Plattform für Literatur, Kunst und menschenwürdiges Dasein.

nähere Informationen bis auf weiteres: 

http://www.melamarpoetry.blogspot.co.at/p/farce-vivendi.html