LESUNG:
Danielle Bouteille, geboren 1985 in Feldkirch. Aufgewachsen in Wien und Leobersdorf. Zwischendurch Katorga in Österreichs sibirischer Steppe (Allentsteig). Studium der Philosophie und der Filmwissenschaften. Seit 2009 öffentliche Lesungen. Ist Musiker, Filmemacher, Schreiberling und Lebenskünstler. Oh ja...
Elisabeth Gruber |
Der wohl kaum angehende Gastronom vertrieb sich die Zeit in einer Tourismusschule damit, Gedichte über Tod und Kirchenbrände zu schreiben. Nunja. Die Melancholie ist ihm zwar vergangen, aber heute weiß er nicht mehr, wie er das noch nennen könnte, was sich da an Gefühlen, Knoten und Sternenschutt in ihm häuft. Martin Bachler ist perplex, das ist eigentlich alles, was man über ihn sagen kann. Nach einer gescheiterten Plan-B-Verfolgung an der Universität für Bodenkultur entschloss er sich letztlich doch für das Studium der Komparatistik und verfolgt dort eine sehr zweifelhafte Version des amerikanischen Traums. Sie haben ihm gesagt er soll seine Träume leben. Das tut er jetzt. Wahrscheinlich würde er sich gelinde gesagt aber nur die Haare vom Kopf brennen oder schlimmeres, wäre da nicht die Literatur und Dichtkunst sein linguistisches Opium die Niederungen des globalen Kapitals zu ertragen.
Poetry Slams kennt er zwar, aber er bevorzugt es in den dunklen Laboratorien, gewissermaßen im Mief seiner kleinen Isolation, obskure Buchstabensubstanzen auszukochen und diese zauberhaft schwarze Sauce Viennese nur zu ganz besonderen Anlässen ins unterstbewusste und hinterrückelndste Ohr der hörenden Schar zu gießen.
Martin Bachler schreibt Kurzbios, die düsterer sind als sein Leben im Ganzen. Aber das Leben ist ja selten im Ganzen. Düster? Seine Gedichte sind jedenfalls mehr als das, aber dazu muss man sie auch hören können. Manchmal zweifelt Martin Bachler daran, ob er denn hört. Er ist kein Beethoven, aber Beethoven hat ja auch zumindest in seinem Kopf gehört. Aber dann gehen die Zweifel durch das Sieb und er hört. Hört, hört.
Foto: melamar |
niki-TA: Arenautin,
AHS-Lehrerin für textiles Gestalten und Französisch,
alleinerziehende Mutter, Trainerin für Erwachsenenbildung,
Kindergruppenbetreuerin, Schaubildbegleiterin, Lernbegleiterin,
Autorin und als solche farce vivendi Open Mic Teilnehmerin der ersten
Stunde.
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