Der Sommer ist ja bekanntlich die Zeit der Open Airs. Und wenn eine Open-Air-
Veranstaltung direkt an einem Gewässer stattfindet (in dem Fall dem Donaukanal), umso mehr kommt Urlaubsstimmung auf. Das Wetter (bei solchen Sachen stets ein Unsicherheitsfaktor) meinte es mit uns sehr gut. Und so konnte das 64. farce vivendi Open Mic tatsächlich auch draußen (vorm Werk in Spittelau) stattfinden.
Das Los in Gestalt einer ungarischen Münze fiel auf den Würgfalken, entschied damit für ANDI PIANKA als Eisbrecher #1. Dieser, beeindruckt von der Mondfinsternis unlängst, brachte einige Gedichte, die sich alle um Sterne und Planeten drehten.
CHRISTIAN „SCHREIBI“ SCHREIBMÜLLER kam, sang und dichtete unserer
Bundeshymne neue Strophen. Da wurde es dann schamlos blau und peinlich, peinlich im Land der Gnome, dem weinseligen Österreich.
JOPA trug viele Katzentexte vor, die u.a. von fake cats im postkatzischen Zeitalter, cat contents oder dem LCD, welches das LSD ersetzt hat, handelten. Zum Abschluss gab es die Interkatzionale: Katzen stört die Signale!
[An dieser Stelle folgte als spontane kurze Zwischeneinlage eine weitere, vom TEX vom Werk, vorgetragene Hymne, die am Ende der Veranstaltung eine nochmalige Wiederholung fand]
NIKOLAUS LUTTENFELDNER zeigte vor, wie man sich als politischer
Quereinsteiger zu präsentieren hat. Mit Sätzen wie „Ich war noch sehr jung, als ich geboren wurde“ oder „Denken Sie nicht, was ich jetzt denke!“
RÉKA begann mit einem „gemeinen“ Text, in dem rote Augenpaare erschienen, als die Urlauber schliefen. In jener Blutnacht wurde die Erde von diversen Makroorganismen befreit. Im zweiten Text ging es um (das Fehlen von) Katzen.
[Die Autorin möchte kein Bild von sich im Netz haben.]
THOMAS MAYER PHANTASÖNLICH glaubt nach wie vor. Aber nicht in dem
Sinn, wie er erzogen wurde. So glaubt er beispielsweise eher daran, dass er morgen in der Früh einen Kaffee trinken wird.
WOLFGANG E. EIGENSINN brachte einen Text namens „Mehrfachillusionen sind denkbar“, der sich sehr politik- und gesellschaftskritisch gab. Was er uns u.a. als Parole mitgab: Denke und lenke den Ausstieg!
GEORG HARLEKIN war diesmal nicht allein. Zu seinen (traditionellerweise drei) Gedichten, die vom Moment, von der Wurzel des Übels und der Demut handelten, steppte begleitend Überraschungsgästin ASTRID.
Danach wurde die übliche Halbzeitpause ausgerufen.
MELAMAR machte dann als Eisbrecherin #2 den Wiederbeginn. Sie prangerte in ihrem Text männliche Gewalt an (in dem Fall alleine reisenden) Frauen an – anlässlich eines aktuellen Mordverbrechens, nämlich an der 25jährigen mexikanischen Musikerin Maria Trinidad „Sirena“.
WUF (nämlich Werner und Frieda) sorgten für die erste Tuba-Darbietung in der
Geschichte des fv Open Mic. Sie waren breit aufgestellt und machten Electronic Tuba Music, die in eine Hip-Hop-Nummer über die Schwammerlgesellschaft mündete.
IO (oder I0 – je, nachdem) brachte drei kurze Texte. Im ersten war er ein schleunigst entschleunigender Wortaholiker, im zweiten beging er einen Denkanschlag („Wir sind anti portem und anti domum“) und im dritten ging es um Drüberredungskunst.
[Leider glückte kein Foto des Autors.]
TIPHAN setzte mit ebenfalls kurzen Texten fort. Darin erweiterte er u.a. die
Redewendung „Kommt Zeit, kommt Rat“, machte eine Entspiegelungskur und endete im Dialekt. Dazwischen gab's noch: Alle nervös, alle Regierung, alle am Pferd. Alea iacta Hetz.
KAMYLEON ist an sich kein Unbekannter beim fv Open Mic. Nur ist er diesmal unter neuem Namen aufgetreten. Und auch die Sprache seiner zwei Lieder („Aus dem Liederzyklus der pathologischen Beziehungen“) war mit Englisch eine andere als üblich.
SAMUEL, erstmals seit ein paar Jahren wieder bei einem fv Open Mic dabei,
sorgte für den kürzesten Auftritt des Abends, nämlich mit einem 16-zeiligen „uralten“ (nämlich vor 12 Jahren entstandenen) und „authentischen“ Liebesgedicht.
NIKI-TA übersetzte „präsent“ mit „voll da“ und erzählte von ihren „Lieblingstätigkeiten“. Mit ihrer Arbeit im konventionellen Schulsystem hat sie abgeschlossen. Sie hat sich nämlich fort-gebildet: Nie mehr Schule!
ANGEREICHERT (ebenso wie WUF und TIPHAN das erste Mal bei einem fv
Open Mic dabei) wurde in ihren drei Gedichten wieder planetarisch – diesmal ging es um die Venus als Metapher für die Liebe: „Dahin sind wir gegangen – lange...“
STEFAN PETER beendete den Auftrittsreigen des 64. farce vivendi Open Mic mit – ganz passend zum sternenklaren Abend über uns – mit seinem Lied „Sternenklar“. Somit konnten (knapp, aber doch) alle, die sich angemeldet hatten, rechtzeitig vor 22h (da haben wir lautstärkebedingt fertig sein müssen) auch drankommen.
Vielen Dank an alle Aufgetretenen,
vielen Dank ans Werk und vielen Dank auch
für das so zahlreiche Erscheinen. Über 60 Leute waren's (und da sind für kurze Zeit stehen gebliebene PassantInnen gar nicht mal eingerechnet).
für das so zahlreiche Erscheinen. Über 60 Leute waren's (und da sind für kurze Zeit stehen gebliebene PassantInnen gar nicht mal eingerechnet).
Wir kommen wieder, keine Frage. Einen
Termin gibt's demnächst. Und dann wäre noch was :-) Dazu ebenfalls
demnächst mehr.
[zum Vergrößern auf die Bilder klicken]
und nicht zu vergessen: TEX ;)
AntwortenLöschenDanke für den schönen Abend und die tollen Beiträge!
AntwortenLöschenlG WUF
Vielen Dank dir fürs Mitmachen! war ganz toll, was du gemacht hast!
LöschenVielen herzlichen Dank für diesen wirklich feinen Abend! Liebe Grüße, Georg*
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