Mittwoch, 8. Mai 2019

Ein Muschipapst, zwei Bibeln, na sakra, vergelt's Gott!

Nachdem wir mit dem farce vivendi Open Mic die letzten Male donnerstäglich unterwegs waren, wurde es dieses Mal mittwöchlich. Wieder einmal war es eine bunte Mischung aus uns bereits überaus bekannten Gesichtern und erstmaligen Auftretenden. Wie gewohnt begleiteten MELAMAR und ANDI PIANKA moderierend den Abend.

Der berühmte Münzwurf durch eine von MELAMAR mitgebrachte mexikanisch-aztekische Münze ließ sie sogleich als erste Eisbrecherin beginnen. Sie las einige Texte aus ihrem soeben erscheinenden Gedichtband „Poetisiaka“ (welcher am 16.5. präsentiert wird – siehe Posting weiter oben).

THOMAS HINTERHOFERs Text „Google Maps“ handelte u.a. von Sehnsüchten, Rupien, einem versinkenden Orchester, Haydns Schädel und Mauretanien.

MARKUS, das erste Mal bei uns auftretend, sang zwei Lieder: „Das Leben ist manchmal hart und zart“ sowie „Blues me“ (oder womöglich „Blues mi“?)

GERHARD brachte drei Texte – einen mittelalterlichen über eine holde Maid sowie zwei über seine Katze und deren Ignoranz bzw. Abneigung ihm gegenüber.

PUSZTACOWBOY war der Muschipapst. Ein erotischer Text über die religiös-politische Strömung „Muschismus“ mit sehr vielen Wortspielereien.

KLAUS SINOWATZ war derjenige mit den meisten Texten. Es gab Kurz- und Kürzestgedichte, darunter 1-Satz-Gedichte über Haushaltsgegenstände.

KRAMURI war dafür derjenige mit dem kürzesten Auftritt. Er erzählte von einer „Na Sakra“-Ostererlebnis einer Patientin sowie von arschigen Luftballons.

CHRISTIAN „SCHREIBI“ SCHREIBMÜLLER leierte priesterlich (bzw. popenhaft) eine Litanei mit dem mit Publikumsbeteiligung performten Refrain „Vergelt's Gott!“

JOHANN hatte zwei österreichische „Bibeln“ mit dabei, nämlich Boulevardzeitungen, zu denen er performte. Dann gab es noch einen stillen Dialog zwischen Nachbarn.

Danach ward Pause.

ANDI PIANKA war Eisbrecher #2 und brachte – passend zum 8. Mai – erst einen Text über elf kleine Idiotitäre und danach ein apokalyptisches ABC.

MILENA las einige Gedichte, die u.a. von einem vom Himmel fallenden Klamauk, Hügelzügen oder der Toskana (meiner Geliebten) handelten.

REINHARD sang im Wiener Dialekt. Erst „Bleib heut Nacht bei dir“, dann (mit ausgeborgtem Hut von Pusztacowboy als Accessoire): „I bin ein Cowboy aus der Stadt“.

LAKSHMI begann mit einem Jandl-artigen Dialog zwischen Frieda und Albert. Es folgte ein Text um eine Idee, die mit einer Rose zu tun hatte.

MARTIN AUER sang mit Mundharmonika von einem nach Kanal stinkenden Wienfluss (den er oft mit dem Rad entlangfährt). Und danach von blühenden Linden.

STEFAN PETER kam unlängst zu Sturz (der Autor dieser Zeilen 2 Tage nach dem Open Mic auch, allerdings mit ungravierenderen Folgen, Anm.) und verarbeitete das in seinem Text „Sturztrauma“.

GABRIEL war das erste Mal mit dabei. In seinem Lied ging es um die Brücke zur Welt zwischen einem Kloster und einer Werbeagentur.

GEORG HARLEKIN hat ein neues Buch, nämlich „Briefe an die Liebe, Teil 2“. Daraus las er u.a. über Illusionen, Demokratie oder unbekannte Absender.

ILLY war überhaupt das erste Mal auf einer Bühne. Es war ihr nicht anzumerken. Nach Gedichten über ihr „Innen“ und das Feuer beendete sich sie mit einem in-der-Früh-Biergedicht das 67. farce vivendi Open Mic.

Aber wie das so ist, gab es auch diesmal einen gemütlichen Ausklang der letzten Verbliebenen bis weit nach Mitternacht.

Uns wird es auch in Hinkunft geben, allerdings sind die nächsten Open-Mic-Termine grad erst im Entstehen. Deswegen noch kein Hinweis auf den nächsten Termin. Was wir aber demnächst zu bieten haben, ist die schon zuvor erwähnte Gedichtband-Präsentation von melamar sowie die zweite Präsentation unserer fv-Anthologie am 21. Mai (Posting folgt).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen