Nach einer heuer recht langen
Sommerpause kehrte das 68. farce vivendi Open Mic unter der gewohnten
Moderation von MELAMAR und ANDI PIANKA wieder ins Cafe
Benno zurück. Im Unterschied zu den beiden letzten Veranstaltungen
mit überaus vielen Teilnehmenden schlug das Pendel diesmal in die
andere Richtung aus, wodurch es ein recht „familiärer“ Abend
wurde, der dafür die Möglichkeit eines längeren gemütlichen
Ausklangs bot.
Die Brexit-Münze ernannte ANDI
PIANKA zum ersten Eisbrecher. In seinem Dramolett drang Herbert
K. in die Villa Kunterbunt ein und wollte das dortige Pferd
beschlagnahmen, ehe eine Dea ex machina die Situation klärte.
GEORG HARLEKIN, der seinen
zweiten Gedichtband herausgebracht hat, überraschte uns, indem er
sich sprachexperimentell covernd durch diverse Crescendi und andere
Tonstärken bewegte.
KLAUS SINOWATZ hat neue Gedichte
geschrieben, die u.a. von Klangklang, Totengräbern, dem Antillengrackel,
einem zweiten Memory und einem Dingsbums handelten.
PATRICK RYBACK, erstmals beim fv
Open Mic mit dabei, brachte ebenfalls Lyrik in Form zweier Gedichte
über Spatz und Katze sowie das Nichtwissen darüber, wer man sei.
HEIDI WIMMER ist, wie sie sagt,
Spezialistin für die Vorstadt. So begegnete in ihrem Text an einem
Sonntag im Cafe Susi eine gewisse Flora einem Algerier namens
Jean-Luc.
MICHAEL TEUBL, zweiter
fv-Debütant des Abends, las eine erotische Geschichte, in der nicht
nur Milch und Honig flossen, sondern auch in den dritten Stock des
Gemeindebaus geflogen wurde.
CHRISTIAN SCHREIBMÜLLER
beendete schließlich die erste Hälfte, indem er über Sinn, Unsinn
und Eigensinn sinnierte sowie das Beschreiben des Unbeschreibbaren.
Es wurde PAUSE. Und nachdem alle
Angemeldeten bereits dran gekommen waren, gab es eine zweite Runde
für alle, die nochmal auf die Bühne wollten.
Doch noch zuvor gab MELAMAR die
zweite Eisbrecherin. Aus ihrem Lyrikband „Poetisiaka“ gab es per
Juke-Box-Verfahren (das Publikum durfte sich Seitenzahlen wünschen)
drei Gedichte, die von den Jahreszeiten, der Rede an einen Säufer sowie Bomben handelten.
CHRISTIAN SCHREIBMÜLLER wurde im
Dialekt „grampert“ und „schee“.
MICHAEL TEUBL las von der
Vergänglichkeit und dem „Leb wohl“.
PATRICK RYBACK wurde erst
seemännisch-verliebt und danach dialektal.
KLAUS SINOWATZ äußerte sich wieder
lyrisch, u.a. zu Hatschi Bratschis Luftballon.
GEORG HARLEKIN endete schließlich mit
drei Gedichten zu Moment, Wind und Fokus.
So endeten die Darbietungen auf der
Bühne – für's fv Open Mic eher ungewöhnlich – bereits gegen 22
Uhr. Somit konnten zwei erst später eingelangte auftrittswillige
(uns und unserer Anthologie nicht gänzlich unbekannte) AutorInnen
leider keine Berücksichtigung auf der Bühne mehr finden, dafür
aber eine gesellige mit am Tisch beim gemütlichen Ausklang des
Abends.
Das war's also für 2019. Vielen
herzlichen Dank für eure Darbietungen und Besuche! 2020 wird
farce-vivendi-mäßig etwas anders ablaufen als 2019, aber dazu
demnächst mehr. Wir freuen uns jedenfalls, euch voraussichtlich im
Februar 2020 wiederzusehen (Datum geben wir bald bekannt), nämlich konkret am 13.02.2020.
P.S.: Unsere fv-Anthologie unterliegt
keinen Haltbarkeitsdaten und keinen Halbwertszeiten, sondern ist
auch nach wie vor überaus genießbar (angeblich soll sie sich auch
im Dezember von manch häuslichen Nadelbäumen oder so angezogen
fühlen, aber befragt sie dazu lieber gleich selber...).
Diesbezügliche dezemberische Empfehlung: Buchhandlung OrtnerBücher (8.,
Tigergasse 19 G, Ecke Pfeilgasse).
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